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1. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 29

1893 - Leipzig : Hinrichs
Südaustralien. 29 der große, wenig bekannte Teil w. der großen Salzseen, welche sich in südnördlicher Richtung gegen die Grenze hinziehen. Was Südaustralien vprnehmlich mangelt, das ist fließendes Wasser. Den allgemeinen dürren Charakter teilt aber die südöstlichste Ecke der Kolonie, eine von dem übrigen Gebiet völlig verschiedene Gegend, durchaus nicht. Vulkanischer Natur, ist dieser begünstigte Strich so reich bewässert, daß man ausgedehnte Arbeiten aus- führte, um den fruchtbaren schwarzen Boden trocken zu legen und der Kultur zu gewinnen. Man hat diesen Bezirk nicht mit Unrecht als den „Garten Südaustraliens" bezeichnet. Da- gegen ist die Känguruhinsel, fast ganz aus Wüstensandstein bestehend und mit nutzlosem Skrub bedeckt, das Bild trostloser Unfruchtbarkeit. — c) Die Gründung Südaustraliens vollzog sich in ganz anderer Weise als die der übrigen australischen Kolonieen. Niemals nämlich genoß es die Vorteile und Nach- teile kostenloser Sträflingsarbeit; bielmehr geschah die Gründung wie die Neuseelands aus freiem Willen durch freie Männer und aus den eigenen Mitteln derselben. Der britische Staat beanspruchte nur das Oberaufsichtsrecht, welches er durch den von der Krone ernannten Gouverneur ausübte. Auch gewährte er in der Folge der jungen Kolonie keine Unterstützung; man legte ihr die Verpflichtung auf, sich aus eigenen Mitteln zu er- halten. Deshalb war das Wachstum der Kolonie anfangs ein sehr langsames. — d) In Südaustralien ist die Viehzucht von ihrer Stellung als wichtigste Erwerbsquelle, als welche sie ja sonst in ganz Australien gilt, durch den sich mächtig ausbreitenden Ackerbau verdrängt worden. Der Getreidebau (in Südaustralien fast ausschließlich Weizenbau) breitet sich in ungeahnter Weise über Gegenden aus, welche man früher kaum für die Viehzucht tauglich hielt. Unter den Ackerbauern finden wir den bei weitem größten Teil unserer in Südaustralien ansässigen Landsleute, welche sich durch die Sorgfalt, mit der sie ihr Besitztum bebauen, sehr vorteilhaft, namentlich vor den Iren, auszeichnen, deren vernachlässigte Farmen sie häufig ankaufen. Glänzend ist die Lage der Farmer aber keineswegs. Neben Getreidekrankheiten machen ihnen Heuschreckenschwärme nicht selten zu schaffen; dazu kommen die sengendheißen Winde, in manchen Gegenden die Kaninchenplage. Übrigens ist der südaustralische Weizen von ganz besonderer Güte, seinschalig und mehlreich. — e) Die Hauptstadt der Kolonie, Adelaide, liegt an beiden Ufern
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