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1. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 56

1893 - Leipzig : Hinrichs
56 Die Viti-Jnseln. fernt. Die Zahl der Inseln und Jnselchen ist 255, das Ge- samtgebiet beläuft sich auf 377 Q.-Meilen, ist also dem des Königreichs Württemberg etwa gleich. Durch ihre höchst günstige geographische Lage sind die Inseln von vornherein zum Zentral- Punkt für die im weiten Umkreise liegende Jnselflur bestimmt. In 7 — 10 Tagen erreicht man sie von den englischen Kolonieen Australiens und Neuseelands, und sie sind bestimmt, künftig eine ähnliche Stellung zu Australien einzunehmen, wie West- indien zu Amerika und Europa. Ihre kompakten Massen zeichnen sie vor den übrigen, weithin verstreuten Gruppen aus. Auf der Karte präsentieren sie sich allerdings wie ein kleiner uube- deutender Fleck, aber wie ganz anders erscheinen sie, betrachten wir sie näher! Die beiden Hauptinseln gestalten sich zu kleinen Festländern: die größere dem Großherzogtum Mecklenburg- Schwerin, die kleinere dem Großherzogtum Hessen an Umfang wenig nachstehend. Hinter dem Silbergürtel einer an den weiten Korallenriffen sich brechenden, nimmer rastenden Branduug ge- lagert, prangen die Inseln bald in wunderbarer Lieblichkeit, bald in wildromantischer Schönheit. Eine große Fruchtbarkeit charakterisiert diese teils vulkanische, teils korallinische Gruppe. Erloschene Krater, hier und dort hervorsprudelnde geiserartige Quellen verraten die Entstehung. Hohe Kuppen, schöne, kegel- förmige Hügel, dann wieder schauerliche Abgründe, phantastische, alten Burgruinen vergleichbare Felsblöcke und Säulen wechseln in unendlicher Mannigfaltigkeit ab niit himmelanstrebenden Berg- spitzen und Zacken. Hier und dort hängt wie ein Nest auf luftiger, scheinbar nnersteiglicher Felsenkante ein Dorf der Ein- geborenen; in tieser Schlucht rauscht iu steiuichtem Bett ein Ge- birgsstrom, um sich bald schäumend über schwarze Basaltblöcke zu stürzen, bald eingeengt zwischen ringsum aufstrebenden Fels- wänden, sich zum stillen Wasserspiegel auszubreiten. In lieb- lichen, fruchtbaren Thälern ruht der Blick hier auf einer Gruppe schlanker Kokospalmen, dort auf Hainen schattiger Kastanien und stattlicher Brotfruchtbäume, während zwischen wohlbestellten Taroseldern auch die Bauaue in üpviger Fülle prangt. Äber sich diesen schönen Inseln zu nahen, unternimmt man nicht ohne Gefahr, denn rings um die User lagern sich teils weit ins Meer hinausreichende Küstenriffe, teils nur hier und dort durch enge Straßen geöffnete Barrenriffe. Hat aber ein Schiff ein- mal glücklich den Eingang durch den schmalen Kanal gefunden,
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