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1. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 65

1893 - Leipzig : Hinrichs
Pflanzenwelt. 65 auch lichtgrünem Laub scheinen die roten Schmetterlingsblüten der Erythrinen heraus und die Kohlpalme erhebt stolz ihr Haupt über die lachenden Wälder. Kein reißendes Tier, keine giftige Schlange gefährdet die Schritte des Wanderers, wohl aber hemmen ihn mit kaum überwindlicher Gewalt die Hundert verschiedener Pflanzen, welche Felsblöcke, Baumstämme und mannestiefe Löcher überwuchern, die Lianen, melche sich in allen Richtungen kreuzen, sich bei jedem Schritt um Brust und Hals, um Arm und Bein legen und längst vermoderte Baumleichen in ihrer grünen Schmarotzerbekleidung halten, bis der geringste Anstoß sie zu dem dichten Gewirr auf dem Boden ver- sammelt. Solcher Wald birgt aber einige der brauchbarsten und schönsten Nutz- und Möbelhölzer, er liefert den glücklichen Bewohnern Polynesiens auch eine Fülle nie versagender Nahrung. — c) Die wichtigsten Repräsentanten der polynesischen Pflanzen- welt sind die Kokospalme, der Brotfruchtbaum, der Pisang, der Pandanns, die Yamswurzel, der Taro und die Batate. Sie alle dienen in hervorragender Weise zur Erhaltung der Bewohner, auf den niedrigen Koralleninseln ist die Kokospalme oftmals der einzige Baum, aber nur eine dieser Pflanzen ist auch für uns von Wichtigkeit, da sie uns einen immer wichtiger werdenden Handelsartikel liefert. Die Kokospalme 2) findet sich auf allen Inseln Polynesiens. Die Kopra oder Kopperah ge- winnt man durch Zerschneiden und Trocknen des Kerns behufs leichterer Überführung zu den Plätzen, an welchen sie zu Hl gepreßt werden sollen. Diese Kopra ist jetzt ein sehr gesuchter Handelsartikel, und bei der Unzuverlässigkeit der Eingebornen der am reichsten mit Kokospalmen bestandenen Gebiete haben sich namentlich die Deutscheu daran gemacht, auf den Samoa- infeln, auf der Marschallgruppe und den Karolinen einige Pflanzungen anzulegen. Den Ertrag eines Acre (0,4 Iis.) be- *) Batate oder süße Kartoffel treibt an den Wurzelfasern faust- große, fleischige Knollen, die mehlartig und voll Milchsaft sind. Sie werden fast wie Kartoffeln zubereitet, gewöhnlich in Butter geröstet, auch roh und gekocht gegessen, auch als Salat und mit Zucker einge- macht. Gerieben geben sie ein Mehl, das man zu Brot bäckt. Durch Gährung bereitet man ein berauschendes Getränk daraus. Die iunaen Blätter dienen als Gemüse. ®) Bergl. Pflanzengeographie, wozu Obenstehendes als Ergänzung dienen mag. Buchholz, Australien und Polynesien. 2. Auflage. 5
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