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1. Charakterbilder aus der mathematischen und physischen Erdkunde - S. 4

1887 - Leipzig : Hinrichs
4 Entstehung des Weltalls, weit genug waren, warfen die empordringenden Massen die ihnen im Wege stehenden Schiesergesteine in Ungeheuern Schollen zur Seite dachförmig auf, oder hoben sie auch auf ihren Rücken enipor, oder stellten sich endlich als fast senkrechte Wände in die Höhe. So entstanden die mannigfachen Zerklüftungen und Formen, die wir iu deu Gebirgen anstaunen. Die hervorge- quolleneu Massen sind zu grauitischeu Felskegeln erstarrt und bilden die höchsten Spitzen, die gesprungenen, dann in die Höhe und zur Seite geworfenen Teile der frühern Oberfläche aber die Abdachungen und Vorberge der ältesten Bergrücken der Erde. Man darf es nicht etwa wunderbar und wegen der Größe der Vorstellung unglaublich finden, daß die Oberfläche des riesigen Erdballs auf diese Weise zerrissen sein und die tiefen Spalten bekommen haben soll, die wir als ungeheure Gebirgsschluchten anstaunen. Die Risse des um jene Kugel geklebten Papiers sind im Verhältnis noch tiefer, als die der Erdoberfläche, und die feinen Sprünge, welche bei Temperaturveräuderuugeu die Glasur eiues Tellers bekommt, siud im Verhältnis zum Teller unver- gleichlich viel tiefer, als die tiefsten Zerklüftungen der Erdrinde. Einem jener Infusionstierchen, von denen in einem Wasser- tropfen mehrere Millionen umherschwimmen können, ohne ein- ander iu die Quere zu kommen, würden die feinen Rißchen im Teller ebenfalls wie ganz ungeheure Gebirgsschluchten erscheinen. Nachdem so die Erdrinde oftmals zertrümmert und dnrch die hervordringenden geschmolzenen Stoffe gleichsam wieder zu- sammeugekittet war und au Dicke zugenommen hatte, gewann sie endlich einen gewissen Halt. Die Zerklüftungen ersolgten sparsamer, die Obersläche wnrde ruhiger und fester. Die be- trächtlich verminderte Hitze derselben erlaubte den Niederschlägen aus der Luft, welche ununterbrochen fortdauerten, ihren bleiben- den Aufenthalt auf ihr zu nehmen und jetzt selbst die Außenseite des Planeten zu bilden. Das Wasser wurde zuletzt uicht mehr iu demselben Augenblick, wo es als Tropsen herunter fiel, zischend in Dampf verwandelt, sondern begann sich allmählich anzusammeln. Es entstand das Urweltmeer. Nach und nach setzte dies Meer sowohl die Teile seines schiesrigen Grundes, die es abspülte, als die erdigen Stoffe, die es aufgelöst enthielt, Thon, Quarzsand und Glimmer, schichten- weise ab. Unter Mitwirkung der Hitze des Bodens wurden die Stoffe in ein festes Gestein, die sogenannte Granwacke oder
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