1891 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Buchholz, Paul
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Jstrien. 57
staunenerregend ist aber die Fülle der vollkommen frei lebenden
Tiere, namentlich der Wasservögel an den Seeufern und in den
Sumpfgebieten.
Gedichte „Die Theiß" von Petösi.
„Haideritt" von Ad. Bube.
„Die Haideschenke" von Lenau.
„Ungarn über alles" von Petösi.
„Ungarn jetzt und einst" von C. Beck.
4. Ijirien.
a) Natur des Landes, b) Die Salzgärten.
a) Die Halbinsel Jstrien erstreckt sich in Gestalt einer
Weintraube ins adriatische Meer und ist reich an Naturschön-
heiteu. Der Anblick vom Meere aus ist prachtvoll, denn die
Kiiste„ ist mit Städten und Dörfern besäet, die Thäler beschattet
von Ölbäumen, an den Terrassen hinauf rankt sich der Wein
von Baum zu Baum, und nach W. zu öffnet sich die zerrissene
Küste in vielen Buchten und Hasenplätzen. Das Getreide ge-
deiht bei dem milden Klima vorzüglich, und wie vordem, so
versorgt die Halbinsel auch jetzt noch Trieft und Venedig damit.
— Ii) Eine eigentümliche Merkwürdigkeit Jstriens sind die
Salzgärten, in denen man dem Meere Salz, besonders
zum Einsalzen der Fische, abgewinnt. Um einen solchen Garten
anzulegen, gräbt man nahe am Meeresufer ein Becken aus,
dessen Boden geebnet und festgeschlagen wird, worauf man diesen
Platz in kleinere viereckige Beete abteilt, welche durch niedrige
Dämme von einander geschieden sind. Kommen nun die heißen
Sommertage, so öffnet man die Schleusen, durch welche das
Meerwasser eintritt. Wenn nun Sonne und Wind das Wasser
verdampfen, so setzt sich zuerst eine dünne Salzkruste an den
Dämmen der Beete an, die immer dichter und größer wird,,
bis sie wie eine Eisdecke das Wasser in den Beeten überzieht.
Nach acht bis zehn Tagen hat der Salzgarten alles Salz
kristallisiert, worauf man ihn wieder mit Meerwasser füllt und
damit so lange fortfährt, als es die Jahreszeit erlaubt.