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1. Charakterbilder aus Europa - S. 86

1891 - Leipzig : Hinrichs
86 Venedig, Sorgsam sammelt man in Zisternen das Wasser der Regengüsse in den kurzen Wintermonaten, die mit heißen, trockenen Sommern in strenger Regelmäßigkeit abwechseln. Gedichte „Andreas Hofer" von Mosen (Mantna). „Alboin vor Tinnum" von Kopisch (Pavia). „Hartmann von Siebeneichen" von Pocci und G. Görres (Susa). „Lage von Urbino" von Platen (Rafael). 3. Venedig. a) Einst und jetzt, b) Berühmte Gebäude, c) Verkehr. a) Nicht mehr durch Politik und Seeherrschaft, durch Wasseuruhm, kühnen Unternehmungsgeist und üppigen Reichtum, wie vor vier und fünf Jahrhunderten, wohl aber durch die Schönheit der Lage, die glänzenden Bauten, die zahllosen Kunst schätze ist Venedig noch heute die „Königin der Adria". Wie der verarmten, aber hoheitsvollen Witwe eines Fürsten sieht man ihr die edle Herkunst, den einstigen Glanz, die stolze Vergangenheit an. Von Gold, Farben und buntem Gestein strahlende Kirchen bergen kostbare Reliquien, Altertümer und Kunstwerke. Marmorne Paläste, zum Teil unbewohnt und altersgeschwärzt, säumen die Kanäle, auf denen jetzt das All- tagsleben sich bewegt. In engen Gäßchen, kaum breit genug für zwei Personen, sieht man Häuserfassaden, Bogenfenster, Säuleuportale des herrlichsten Stiles. Aller Orten erinnern Überreste und Denkmale an die wunderbare Vergangenheit. Schauer des Despotismus, fürstlicher Pomp, unermüdliche Be- triebsamkeit vereinigten sich hier mit ausgelassenem Genußleben, mit Freude an prächtigen Maskeraden, an Musik und Blumen, an den Herrlichkeiten der Künste. Traumhaft, wehmütig in ihrer Stille und Verlassenheit spiegelt sich jetzt die Stadt in den Lagunen, aus denen sie einst weltbeherrschende Flotten unter dem Banner des Markuslöwen in alle bekannten Meere ent- sendete. — fo) Der geflügelte steinerne Löwe begrüßt uns. wenn wir in den Hafen einfahren, von einer der beiden frei- stehenden Säulen am steinernen Uferrande der Piazzetta, des marmorschimmernden Platzes, den westlich die Bibliothek, der schönste Renaissancepalaft Italiens, östlich aber der hoch- berühmte Dogenpalast begrenzt. Dieser, 1350 erbaut, ist
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