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1. Unsere Heimat - S. 19

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 19 — Brande im Jahre 1710 brannte es ab. Aus^dem Brandschutz zog man einige Tage später ganz unversehrt eine Bibel hervor (sie wird noch heute im Waisenhaus aufbewahrt). Das sah man als ein Zeichen dafür an, daß an dieser Stelle kein Wohnhaus gebaut werden solle, sondern ein Haus, das dem Dienst Gottes geweiht sei. Deshalb be- schloß der Pfarrer Otto, hier mit Bewilligung und Unterstützung des Rates ein Waisenhaus zu errichten. Im Jahre 1717 war es fertig. Es dient also ungefähr 200 Jahre als Waisenhaus. Im Betsaale hängt das Bild des Gründers, des Pfarrers Otto. In die Bibel hat der Stifter folgende Worte geschrieben: „Als anno 1710, am 23. Augusti, war der Sonnabend „vor Bartholomäi und Sonnabend vor dem zehnten „Trinitatissonntage, gegen 11 Uhr am Markte eine er- „schreckliche Feuersbrunst entswnd und Gott dem sünd- „liehen Nordhausen die Zerstörung Jerusalems in einem „Theil der Stadt durchs Feuer predigte und solches „Feuer auch mein erkauftes und zwischen dem „Walkenrieder Hofe und Steinbackhause gelegenes Haus „ergriffe und verzehrte: So ist diese Bibel, die ich zu „meinem Gebrauche in der Erkener-Stube aus einem „Tische stehen hatte, in solchen Flammen, die Alles „verzehrten, in der Stube wunderbarer Weise erhalten „und Tags darauf in der Asche und Schutt gefunden „worden, bis an das obere Schlößlein unverletzet!" — Vergleicht den Lutherbrunnen mit dem Baltzerbrunnen! 12. Der Kornmarkt und die Rantenstratze. 1. Der Kornmarkt liegt nordöstlich von dem Rathaus und dem Markt. Er ist da entstanden, wo der älteste Stadtteil, die Markt- kirchengemeinde, mit der Petrigemeinde im Osten und der Blasiigemeinde im Nordosten, die beide später entstanden sind, zusammenstieß. Zwischen dem Kornmarkt und dem Markt steht das neue Stadthaus. Es ent- hält im Erdgeschoß die Räume für die städtische Sparkasse und das Standesamt, im ersten Stockwerk ist der Stadtverordneten-Sitzungssaal, und außerdem sind hier noch verschiedene Geschäftszimmer für die Stadt- Verwaltung. Der Sitzungssaal der Stadtverordneten ist mit schönen Gemälden geschmückt: es sind zwei größere und vier kleinere, die in der Darstellung wie in der Farbe gut zusammenpassen und einander ergänzen. Die beiden Hauptbilder treten durch ihre lebhaften Farben am meisten hervor, während die Nebenbilder in ruhigen, gedämpften Tönen gehalten sind. Das große Bild an der Nordwand stellt dar, wie König Otto I. von seiner Mutter, der Königin Mathilde, Abschied nimmt. Otto I. wollte einen Zug nach Italien unternehmen. Da war er vorher zu seiner Mutter nach 2*
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