1914 -
Halle a.d.S.
: Schroedel
- Autor: Heine, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Nordhausen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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3. Auch Handwerker für die notwendigsten Lebensbedürfnisse
wohnen in dem Dorfe, wie Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuhmacher,
Schmiede. Weil Salza so nahe bei Nordhausen liegt, arbeiten viele
Leute in Nordhausen in den Fabriken; sie wohnen in Salza, weil sie
hier billigere Wohnungen bekommen können als in der Stadt, und weil
sie meist etwas Land haben, aus dem sie Kartoffeln und andere Früchte
anbauen.
4. Salza hat auch eine Schule und eine Kirche; es ist deshalb
ein Kirchdorf.
5. Salza gehört zu den ältesten Dörfern unserer Gegend. Der
Ort wird schon unter Kaiser Karl d. Gr. im Jahre 802 genannt. Es
bestand damals hier ein Königshof, das ist die jetzige Domäne, zu dem
auch schon zwei Mühlen gehörten, die ebenfalls noch vorhanden sind.
Die Besitzer dieses Gutes nannten sich Herren von Salza; doch gehörte
nicht ihnen das Gut, sondern dem Reiche.
36. Die Steinberge und der Roszmannsbach.
1. Die Steinberge liegen nordöstlich von Nordhauseu. Sie bilden
die östliche Fortsetzung des Höhenzuges, der beim Kuhberg beginnt und
nach dem Harzrigi zu verläuft; hier erreicht er zunächst seine höchste
Erhebung, 316 in, fällt dann im Eichenberge (303 m) etwas, wird
darauf von dem Tale des Roßmannsbaches durchschnitten, steigt aber
aus der linken Seite des Baches steil wieder bis zu einer Höhe von
317 m auf. Auf dem höchsten Punkte nach Steigertal zu steht ein
hoher Eichbaum, seines Aussehens wegen „Regenschirm" genannt; er ist
von allen Seiten her schon aus weiter Ferne zu sehen. Auch auf dem
Eichenberge nach Petersdorf zu steht eine einsame Eiche, die aber nicht
so schön gewachsen ist als der „Regenschirm". Beide Bäume bilden
weithin sichtbare Merkzeichen unserer Heimat. Der Eichenberg war
früher mit Eichen bewachsen, daher der Name; um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts wurden sie abgehauen; seitdem ist hier Ackerland.
Das Tal zwischen den Bergen nennt man auch wohl die Windlücke.
Eine Wanderung dahin bietet mancherlei Sehenswertes.
Die Berge östlich und westlich des Tales haben zuerst abgerundete
Höhen. Auf der westlichen Seite ist Ackerland, teilweise auch auf der
östlichen. Das Ackerland zeigt eine rötliche Farbe. Diese rührt von
dem Gestein her, aus dem die Berge bestehen. An einigen Stellen der
Berge, wo z. B. herabfließendes Wasser tiefe Spalten hineingerissen hat,
können wir den Stein uns genau ansehen. Er sieht rötlich, grünlich
oder grau aus und fühlt sich sandig an; man nennt ihn daher Bunt-
sandstein. Wenn wir weiter ins Tal hineingehen, bekommen die öst-
lichen Höhen ein anderes Aussehen. Ackerland ist auf der Ostseite fast