1914 -
Halle a.d.S.
: Schroedel
- Autor: Heine, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Nordhausen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
andere etwas weiter hm auf der Westseite. Hier sind große Tonlager; man
kann sehen, wie der Ton hier schon weggegraben ist. Es werden daraus
Ziegelsteine hergestellt. Nach Westen geht das Gnmpetal ab; an der
Straße sind die Quellen des Gumpebaches. Die Straße geht auf einer Höhe
hin, von der nach Osten (im Borntal) und nach Westen (im Gnmpetal) das
Wasser abfließt. Eine solche Höhe nennt man eine Wasserscheide.
4. Die Straße geht nun steil den Berg hinan. Am Fuße des
Berges steht eine Pumpe, deren Wasser aus dem Berg kommt. Aus
dem höchsten Punkt des Berges liegt das Gasthaus „Harzrigi". Ur-
sprünglich hieß der Eichenwald, mit dem der Berg in früheren Jahr-
Hunderten bedeckt war, das Kirchhofsholz (nach einer Nordhäuser Familie
Kirchhof, der der Berg gehörte). Erst als hier oben (im Jahre 1860) das
Gasthaus gebaut war, kam die Benennung „Harzrigi" auf. Den Namen
erhielt die Höhe deshalb, weil in dem fernen Alpengebirge auch ein
Berg Rigi heißt; dieser Berg hier liegt aber am Harz. Reisende erzählen,
daß man von dem Rigi in den Alpen eine sehr schöne Aussicht hat. Auch
der Harzrigi gewährt uns einen herrlichen Rundblick nach allen Seiten
hin. Nach Süden zu sehen wir Nordhausen und weiterhin die Ebene
der goldenen Aue mit ihren Dörfern und Feldern, die durch den dahinter-
liegenden Höhenzug wie durch eine Mauer abgeschlossen ist. Nach Süd-
osten endigt der Höhenzug mit dem Kyffhänser; hoch schaut der Turm
des Denkmals über die davorliegenden Steinberge herüber. Nach Westen
zu ist der Höhenzug durch das Eichsfelder Tor unterbrochen, setzt sich
dann aber nach rechts hin fort (Bleicheröder Berge, Hasenburg, Ohm-
gebirge), bis die Berge in der Ferne in Dunst und Wolken verschwinden.
Näher vor uns sehen wir zwischen Wilde's Hölzchen und dem Kuhberg
hindurch das Dorf Salza liegen, weiter nach rechts leuchten die weißen
Wände des Kohnftein herüber, und noch weiter an den Harz hinan
liegt der Mühlberg. Herrlich ist der Blick nach Norden; über graue
Hügel, grüne Saatfelder und dunkle Tannenwälder schauen wir hinweg
nach den Harzbergen. Deutlich können wir den Einschnitt des schönen
Jlfelder Tals erkennen; über den höchsten Bergrücken schaut der Poppen-
bergstnrm herüber; aus einem kegelartigen Berge liegt tief im Grün die
Burgruine Honstein und weiter nach rechts der dicke runde Turm der
Ebersburg; noch weiter hin sieht man das rote Dach von Eichenforst,
dem Jagdschlosse des Fürsten von Stolberg.
38. Der Südrand des Harzes.
1. Die Vorberge des Harzes. Was wir auf dein Harzrigi
> oder von einein andern erhöhten Punkte vom Harz sehen können, ist
der Südrand des Harzes. Vor dem eigentlichen Harz liegt aber noch
> eine Reihe grauer Hügel, die sich von dem Alten Stolberg bei Steigertal
i über Petersdorf und Rüdigsdorf nach Niedersachswerfen und Ellrich
l hinziehen. Sie bestehen aus Gips. Vom Harzrigi oder vom Kohnstein