Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Unsere Heimat - S. 63

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 63 — Mann ohne Kopf sehen lassen; auch ein gespenstischer Reiter ohne Kopf auf einem Pferde ohne Kopf soll sich hier zeigen oder ein Krieger, der allnächtlich hier aus seinem Grabe steigt. — Die eigentliche Bedeutung der Kreuze kennt man nicht genau; einige mögen Grenzsteine sein. Jedenfalls haben sie hier nicht immer beisammen gestanden, sondern sind vom Felde her an den Wegrand gebracht worden. — Der Name „Hohlungs- bügel" ist noch nicht völlig erklärt. Die zweite Hälfte des Wortes, bügel, heißt ursprünglich Bühel oder Bühl, das ist Hügel. Die erste Hälfte, Hoülungs, ist schwer zu erklären; das Wort kann aus „hohl" entstanden sein; dann wäre der Name als „Hohlweg über den Hügel" zu deuten; es kann auch mit Holz zusammenhängen; dann wäre Hohluugs- bügel-Holzberg. Von nun an wird das Helmetal breit und eben. Dicht hinter Hesserode teilt sich die Helme auf einer kurzen Strecke in zwei Arme; der eine Arm, das ursprüngliche Flußbett, heißt heute Lache; in diese fließt die Salza. Unmittelbar danach, unterhalb der Brückenmühle, vereinigen sich beide Arme der Helme wieder. 2. Im oberen Helmetale liegen folgende Dörfer: Schiedungen, Pütz- lingen, Günzerode, Haferungen, Klein- und Großwechsungen und Hesserode. 3. Von Nordhausen ab heißt das Helmetal die „Goldene Aue". Den Namen hat sie von ihrer Fruchtbarkeit; goldene Saaten bringt sie in Fülle hervor. Ein Gras von Stolberg, der von einer Reise nach Palästina zurückkehrte, soll ihr den Namen gegeben haben. Als er hier in seiner Heimat wieder angekommen war und von einer Anhöhe auf das schöne Helmetal herabschante, soll er gesagt haben: „Ich lasse jedem das gelobte Land und lobe mir die goldene Aue!" Ehemals war hier ein großer See, in den die Helme und die Zorge ihre Fluten ergossen. Nach und nach verringerte sich der Wasserreichtum dieser Flüsse; dadurch wurde auch das Wasser des Sees weniger, bis schließlich ein großer Sumpf daraus wurde. Mönche aus dem Kloster Walkenried fingen im 12. Jahrhundert an, diesen Sumpf zu entwässern und urbar zu machen. Herbeigerufene Fläminger (aus Holland) setzten ihre Arbeit fort. So wurde der Boden trocken. Das stehende Wasser des Sumpfes hatte einen fruchtbaren Schlamm abgesetzt, der sich als Ackerboden vortrefflich eignete. Die Fläminger erbauten hier auch Dörfer, die aber später zum Teil wieder eingegangen sind, indem die Bewohner nach Görsbach, Berga, Heringen und Äuleben zogen. Die Aumühle ist noch der Rest eines flämischen Dorfes. Wo sich einst Sumpf und Morast befand, zieht jetzt der Pflug seinen Weg, und statt der Schilf- ftengel wiegen sich goldene Ähren im Winde, und Felder mit Zucker- rüben breiten sich aus, die dem Landmann reiche Erträge liefern. 4. In dem untern Helmetal liegen von Nordhausen ab: Sund- hausen, Uthleben, Heringen, Görsbach, Berga, Kelbra, Roßla, Wallhausen. Unterhalb der Stadt Artern fließt die Helme in die Unftrut.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer