Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Unsere Heimat - S. 64

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 64 — Seliges Land der goldenen Aue, wie bist du so reizend! Nieder ins schwellende Gras regnet im Herbste das Obst. Fröhlich baden im Bach den Fuß die glühenden Berge, Kränze von Zweigen und Moos kühlen ihr sonniges Haupt. Und wie die Kinder hinauf zur Schulter des herrlichen Ahnherrn, Steigen am fernen Gebirg Besten und Hütten hinauf. Friedsam geht aus dem Walde der Hirsch ans freundliche Tagslicht; Hoch in heiterer Luft stehet der Falke sich um. Aber unten im Tal, wo die Blume sich nährt von der Quelle, Streckt das Dörfchen vergnügt über die Wiese sich aus. — Still ist's hier; kaum rauschet von fern die geschäftige Mühle, Und vom Berge herab knarrt das gefesselte Rad. Duval. 40. Die Windleite. 1. Wir gehen auf der Kasseler Straße aus der Stadt heraus. Der Weg führt zuerst in der Ebene dahin. Wenn wir aber über die Lache- und die Helmebrücke sind, geht es bergaus bis an das Wirts- haus vor Kleinwerther. Hier schauen wir uns um: nach Süden, Osten und Westen erblicken wir Berge, einige langgestreckt, andere rund. Sie steigen allmählich an; steile Abhänge wie beim Kohnstein sieht man nicht, wenn auch tiefe Täler zwischen den einzelnen Höhen vorhanden sind. Alle diese Berge führen den gemeinsamen Namen „die Windleite". 2. Von Kleinwerther ab senkt sich die Straße wieder, dann aber geht sie abermals bergan. Der Berg, über den sie hinweggeht, ist der Schern; auf halber Höhe am Berge liegt das „Gasthaus zum Schern". Früher, als es noch keine Eisenbahn gab, war diese Straße sehr belebt; zahlreiche Frachtwagen fuhren hier und brachten allerlei Kaufmanns- güter nach Nordhausen, während sie von Nordhausen namentlich den Branntwein holten. Da war in den Gasthäusern an der Straße viel Verkehr, und in den Ställen standen schwere Pferde. Jetzt ist es hier still, die weiten Ställe stehen leer, und in den Gaststuben sind die Fliegen ost die einzigen Gäste. — Der Schern gehört zu den höchsten Bergen der Windleite, er ist 280 m hoch. Von dem Schern fällt die Straße ziemlich steil in das Tal der Wipper ab. Am Fuße des Berges liegt das Dorf Pustleben. 3. Zur Seite des Weges in den Gräben oder an einem Abhang sehen wir plattenartig geschichtete Steine aus der Erde ragen; sie sehen grau, grünlich oder rot aus und fühlen sich sandig an, ganz so, wie wir sie schon in der Windlücke kennen gelernt haben; es ist auch hier Buntsandstein. Alle Berge der Windleite bestehen daraus. Er zerfällt leicht in Erde (er verwittert leicht) und bildet dann Ackerland. Daher ist auf der Windleite fast überall beackertes Feld; Wald tritt nur stellen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer