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1. Unsere Heimat - S. 78

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 78 — beten sich Sandsteine und Grauwacken, und knetbarer Tonschlamm ver- wandelte sich in Schieferton. Allmählich hob sich dann der Meeres- grnnd und erblickte schließlich in Gestalt flacher Untiefen und sandiger Inseln das Licht des Tages; immermehr sank der Wasserspiegel, lang- sam trocknete der Boden ab: die mächtige Folge der weichen Ablage- rungen war zu einem Schichtenaufbau harter Gesteine geworden. Schon das Emporsteigen des Meeresbodens aus der Tiefe war die Folge einer allmählichen und langandauernden Veränderung der Oberflächengestalt der Erde. Diese Veränderung dauerte weiter fort. Die Erde schrumpfte zusammen; es bildeten sich an ihrer Oberfläche Falten; lange Spalten entstanden, an denen sich große Schollen hinauf- schoben, während ausgedehnte Rindenstücke in die Tiefe sanken: der erste Gebirgswall war aufgerichtet, der Deutschland von Ssw nach No, von dem Wasgenwald bis nach Schlesien durchzog. Damals erhielten auch Harz und Thüringerwald ihre erste Aussattelung. Jedoch nur ge- ringe Reste sind von diesem ersten Gebirge übrig geblieben; im Lause langer Jahrtausende verwitterten die zackigen Felsen, Stein um Stein brach ab; der Verwitterungsschutt wurde von gewaltigen Strömen fort- geschafft, nur an geschützten Orten, also in Vertiefungen, blieb er liegen. So ist der heutige Harz nur als eine Ruine eines einst bedeutend höheren Gebirges anzusehen. b) Rotliegendes. 1. Wir verlassen das Grauwackengebiet und gehen das Bähretal abwärts. Neben Bahnhof Netzkater steigen wir auf die Rabenklippen und den Sandlinz. Beim Aufstieg bemerken wir Steine von schwarzer oder dunkelbrauner Farbe; sie sind ziemlich schwer, hart, feinkörnig, fast dicht: es ist Melaphyr. Hin und wieder findet man davon auch so- genannte Mandelsteine, das sind eirunde Knollen, die inwendig mit schönen Kristallen von Amethyst, Quarz und Achat ausgefüllt sind. Der Melaphyr umzieht in einem schmalen Bande den Sandlinz auf der Nordseite, geht dann in östlicher Richtung weiter und legt sich wie ein Ring um den Poppenberg, indem er diesen auch aus der Ostseite und Südseite umgibt und unterhalb des Falkensteins sich in den Wiegers- dörfer Talgrund hinaufzieht. Auch auf der westlichen Talseite tritt der Melaphyr am Netzberg auf. 2. Wenn wir weiter hinauf zum Sandlinz gehen, treffen wir zu- nächst einen roten Sandstein und ebenso gefärbte tonige Schiefer; man nennt sie mit einem Namen das Notliegende. Dieses Gestein nimmt aber nur einen schmalen Streifen ein; die Masse des Sandlinz dagegen besteht aus Porphyrit. Das ist ein rötlichgrauer Stein. Er ist uicht geschichtet, spaltet gern von oben nach unten und bildet dann senkrechte Wände, wie z. B. beim sogen. Steinernen Tor hinter Neustadt. Wegen seiner Härte gibt er einen guten Baustein. Bei der Verwitterung zer- fällt er in einen eckigen Grus. Wenn Gewässer den Verwitterungs--
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