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1. Unsere Heimat - S. 84

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 84 — Augen des Wanderers schon von weitem auf sich ziehen. Für die Land- Wirtschaft ist er nicht günstig, da es nur selten auf den Feldern zur Bildung einer genügend tiefen Ackerkrume kommt. Auch ist er sehr trocken; die atmosphärischen Niederschläge fließen an seiner Oberfläche ab, die kostbarsten und fruchtbarsten Bestandteile mit sich führend, oder sinken durch die zahlreichen Spalten des Gesteins in die Tiefe. Auf ihm ist daher häufig Mangel an Wasser. Wegen der Höhenlage der Felder können die Landwirte erst spät bestellen. Daher werden die Halme nicht lang. Außerdem herrscht in den Muschelkalkgegenden Mangel an Wiesen (in den Kreisen Mühlhausen und Langensalza nur 2 % der Gesamtfläche). Wegen seiner bedeutenden Erhebung ist der Muschelkalk ein Verkehrshindernis; deshalb meiden die Eisenbahnen das Gebirge ganz oder schneiden es auf dem kürzesten Wege. Gut ist der Muschel- kalk als Baumaterial, er liefert Pflaster- und Bausteine. So ist der Dom aus Muschelkalkquadern gebaut. 2. An der ganzen mittleren Unstrut von Mühlhausen bis zur Sachsenburg besteht die Erde aus Keuper; das ist bunter Mergel, Ton, Sandstein und Gips. Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper gehören zusammen; man nennt sie die Trias. 3. Über die Entstehung der Triasformation besteht folgende Ansicht: Die Zechsteinperiode endigte mit der Austrockuung des Zechstein- meeres, wodurch die großen Gips-, Steinsalz- und Kalilager entstanden sind. Deutschland lag nun als trockne Salzwüste da, über die vom Winde mächtige Dünen hinweggetrieben wurden. In den Vertiefungen blieb der Sand liegen; außerdem wird angenommen, daß der Boden mehr und mehr sank, so daß die Vertiefungen größer und daher die Sandablageruugen in ihnen mächtiger wurden. Aus ihnen ist der Buntsandstein entstanden; er ist daher wesentlich eine Wüstenbildung. In diese Buutsandsteinwüste drang das Meer wieder ein. Es enthielt viel Kalk, der von zahlreichen Seetieren zum Bau ihrer Gehäuse benutzt wurde. Die zu Boden gefallenen Gehäuse bildeten mit den Kalk- ablagerungen den Muschelkalk. Als oberste Schicht der Triasgruppe setzte sich dann noch der Keuper ab. 5. Die Tonlager bei Nordhausen. In der Nähe von Nordhausen liegen mehrere Tongruben, z. B. in der Gumpe, an der Straße nach Petersdorf, hinter dem Zentralfriedhof und am Hohlungsbügel. Hier sind Ziegeleien entstanden, die den Ton zur Ziegelbereitung graben. Diese Tonlager sind als Ausfüllung kleiner Süßwafserbecken anzusehen. In den Tongruben findet man häufig Stein- blöcke von grauer oder weißer Farbe mit brauner Rinde; sie sind uu- gemein hart und schwer: man nennt sie Qnarzite. Wahrscheinlich sind
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