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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 37

1885 - Dortmund : Köppen
— 37 — Wände bildend, die wohl 100 Meter emporragen und im Glänze des Sonnenlichtes weithin leuchten. Den Fuß der Felsen hat die Hönne durchwühlt und ausgehöhlt. Aus einer langen Strecke ist sie unseren Blicken völlig entschwunden; sie windet sich durch eine Höhlung im Gebirge, in der wir sie nicht verfolgen können. Wir nähern uns dem Kluseusteine, einer kleinen, alten Burg, deren Mauern 5 Jahrhunderten getrotzt haben, die jedoch seit geraumer Zeit in ein Ökonomie- gebände umgewandelt worden ist. Südlich vom Kiuseusteine verlieren die Felsen allmählich ihr schroffes Allssehen: das Thal wird breiter, die Aussicht lieblicher. Besonders anmutig liegt ein Försterhaus, in dem schon mancher Wanderer seine Sorge vergessen haben mag, und das darum mit Recht Sans- sonci — ohne Sorge — genannt wird, wie das königliche Schloß bei Potsdam. Bei Balve öffnet sich links von dem Wege eine weite Felsenhöhle, vor welcher die Schützenstange ausgerichtet ist; hier werden von den Bewohnern des nahen Städtchens die Volksfeste abgehalten. Balve ist alt und ziem- lich verfallen; auch ist es hier mit der Schönheit des Hönne- lhales am Ende. Gehen wir daher zurück und steigen auf jähem Pfade zu dem alten Gemäuer des Klusensteins empor. Der prachtvolle Anblick des dunkelen Felsenthales mit dem rauschenden Flusse belohnt unsere Mühe reichlich. Auch eine weite Tropfsteinhöhle öffnet sich vor unseren Augen. Wer noch eine größere sehen will, der muß einen Abstecher in das nicht weit entfernte Dorf Sundwig machen. Die dort be- sindliche Höhle wird seit dem Jahre 1l17 von einem Besuche unseres vorigen Königs die Prinzenhöhle genannt. Durch Ausbrechung von Gestein ist dieselbe leicht zugänglich gemacht und dann mit einem Eingangsthore versehen worden. Sie zieht sich nahe an 470 Meter in das Gebirge hinein und er- weitert sich öfters zu majestätischen Hallen, ourch deren Tiefe ein Bach rieselt. Besonders merkwürdig sind die Tropfsteine, die von der Decke wie Eiszapfen herabhängen und die wunder- lichsten Figuren bilden. Noch jetzt vergrößern sie sich immer mehr, da das herabtröpfelnde Wasser an den Enden der Zapfen immer neue Kalkteilchen absetzt. Auch an Versteinerungen ist die Höhle reich; namentlich finden sich Schädel und Krochen eines Bären, der vor undenklichen Zeiten die Höhlen Deutsch- lands bewohnt hat. Noch merkwürdiger als die Höhle von Sundwig, ist das kaum eine Viertelstunde entfernte Felsenmeer, so genannt,
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