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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 47

1885 - Dortmund : Köppen
— 47 — 1811 die französische Regierung zu Gehmen in Westfalen das letzte Femgericht aufhob. In Dortmund fand das letzte Femgericht 1803 statt. Der letzte Freigraf, Engelhardt, nahm 1835 in Werl die geheime Losung mit ins Grab. Der Boden des Landkreises Dortmund zeichnet sich durch Fruchtbarkeit aus. Wohl nirgend findet man reichere Ge- treideselder als hier; besonders werden Weizen und Roggen angebaut. Recht bedeutend ist auch die Viehzucht. Die Haupte quelle des Wohlstandes dieses Kreises entstammt aber dem Mineralreiche. Unerschöpfliche Lager von Steinkohlen ziehen sich durch denselben. „Auch Eisenerz wird in großer Menge zu Tage gefördert. Überall erheben sich turmhohe Schorn- steine über den Kohlenzechen; da schlagen Flammen aus den Hochösen empor, in deren Glnten sich aus dem Eisenerze das flüssige Metall scheidet; da wird in den Puddlingswerken fort und fort gearbeitet, und das spröde, brüchige Roh- oder Guß- eisen in Schmiedeeisen umzuwandeln. Um die Erzeugnisse der Industrie leichter befördern zu können, ist das Eisenbahnnetz des Kreises immer mehr ausgedehnt worden. Die Stadt Hörde liegt ungefähr 3/4 Stunde von Dort- mund, an der Emscher. Sie ist eine Fabrikstadt mit 14400 Einwohnern. Die Hermannshütte wurde von dem Sohne des Casper Diedrich Piepenstock gegründet. Letzterer war anfangs nur ein gewöhnlicher Fabrikarbeiter, aber er besaß viel Unter- nehmnngsgeist und war dabei sehr fleißig und sparsam. Zu- erst wagte er sich an kleine Geschäfte für eigene Rechnung, und endlich rief er die großartigen Fabriken und gewerblichen Anlagen ins Leben, die zu seiner Zeit in der Grafschaft Mark bestanden, obschou er nicht einmal seinen Namen schreiben konnte. Er starb 1821, sein Sohn Hermann, welcher ihn un- terstützte, am 6. September 1842, nachdem ihm eben das erste in Hörde gewalzte Eisen zugesandt worden war. Die Bergisch-Märkische Eisenbahn bringt uns in kurzer Zeit von Hörde nach Aplerbeck. Hier wurden vor mehr als tausend Jahren die beiden Ewalde erschlagen, welche die Sachsen zum Christentume bekehren wollten. Einer der beiden Brüder wurde wegen seiner hellen Haare der weiße Ewald genannt; der andere hieß der schwarze. In Köln wurden dieselben von den Franken freundlich aufgenommen. Nun wollten sie zu dem Kreishauptmauue der Sachsen gehen, welcher in der Gegend von Ardey wohnte und ein Freund der Franken war. Da fuhren sie den Rhein hinunter bis dahin, wo die
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