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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 48

1885 - Dortmund : Köppen
— 48 — Ruhr in den Strom fließt. Hier stiegen sie aus und wan- derten landeinwärts, dem Hellwege zu. Nach wenigen Tagen waren sie in dem Dorfe Aplerbeck. Die Ewalde gingen zu dem Schulzen des Dorfes und baten ihn, er möge sie zu dem Grafen führen, sie hätten eine Botschaft an ihn. Der Schulze nahm auch die Fremdlinge auf und versprach ihnen, daß er sie zu seinem Herrn geleiten wolle. Aber am dritten Tage hatte er sein Wort noch nicht gehalten. Unterdessen hatten die Ewalde^den Leuten von dem Heilande erzählt. Aber es gefiel den Sachsen nicht, daß sie von ihren Götzen lassen soll- ten; sie waren Heiden und wollten Heiden bleiben. „Kommen die Fremdlinge zu unserm Grafen", sprachen sie, „so müssen wir auch den neuen Glauben annehmen." Und so griffen sie zu ihren Schwertern, fielen über die Glaubensboten her und töteten dieselben. Aber der Schrecken Gottes fiel auf die Mörder. Sie wagten es nicht einmal, die Leichen im Walde zu verscharren : vielmehr suchten sie dieselben so weit als mög- lich fortzuschaffen. So nahmen sie denn die Erschlagenen und schleppten sie nach der Emscher hin, legten sie in einen Kahn, fuhren dem Rheine zu und warfen die Leichen ins Wasser. Als aber der Graf Nachricht davon erhielt, ließ er die Mörder niederhauen und ihre Hütten mit Feuer zerstören. Die Stätte, wo die Unthat vollbracht wurde, heißt bis auf den heutigen Tag Grüggelsiepen. Die Sage erzählt, daß einer der Ewalde vor seinem Tode einen Fluch über den Hos ausgesprochen habe, auf dem er mit seinem Gefährten eingekehrt war. Da- her soll es gekommen sein, daß der Mördmannshos seit Men- schengedenken niemals vom Vater auf den Sohn gekommen ist. Entweder wurden den Eltern keine Söhne geschenkt, oder dieselben starben vor ihnen. Von Aplerbeck wenden wir uns nach Berghofen. Süd- lich von diesem Orte befinden sich die gewaltigen Wasser- behälter der Dortmunder Wasserleitung. Unweit Schwerte sind dicht am Ufer der Ruhr tiefe Brunnen gegraben, in welche das Wasser dnrch Kies eindringt. Aus diesen wird es durch Maschinen auf das Ardey in die Wasserbehälter getrieben, von wo aus es durch Röhren nach Hörde, Dortmund und andern Orten abfließt. Setzen wir unsere Wanderung nach Süden fort, so gelangen wir nach Schwerte, einem sreund- lichen Orte mit 6200 Einwohnern. Der Name soll von den Schwertern, welche hier früher angefertigt worden sind, her- kommen. Westlich von Schwerte liegt Hohensyburg, die
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