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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 73

1885 - Dortmund : Köppen
— 73 — fallen und erschlagen. 784 zog Karl der Große nach Minden und hörte von dem Märtyrertode des Hildegarius. Zum Gedächtnis des Erschlagenen beschloß er, in Rehme eine Kirche zubauen. In der Nähe liegt die Saline Neusalzwerk. Sie ist so ergiebig, daß sie die benachbarten Landesteile mit Salz versorgt. Über die Entdeckung der Salzquellen erzählt die Sage folgendes: Vor vielen hundert Jahren hüteten in dor- tiger Gegend Schweinehirten. Die Schweine wälzten sich an heißen Sommertagen in dem Schlamme und in den Wasser- lachen. Als die Hirten sie forttrieben, bemerkten sie an den Tieren eine Kruste, die salzig schmeckte. Man untersuchte die Pfützen und fand, daß sie Salzteile enthielten. Später legte man dort ein Salzwerk an und baute Gradierhäuser. Man leitet nämlich das Salzwasser von den Salzquellen in Röhren her, treibt es durch Pumpen auf Gradierhäufer (Dornenwände), woselbst es an den Dornen tropfenweife herunterfällt. Das wilde Wasser verdunstet im Fallen, und das gute kommt unten an. Unter den Gradierhäusern befinden sich Behälter, die dieses Wasser aufnehmen und aus denen es mittelst Röhren in Salzkoten geleitet wird. In diesen sind große Pfannen, in denen das reine Salzwasser gekocht wird, warum man es Kochsalz nennt. In dortiger Gegend wollte man aber Stein- salz, oder doch Quellen suchen, die mehr Salzteile enthielten, als die schon vorhandenen. Zu diesem Zwecke bohrte man 660 Meter tief in die Erde. Plötzlich kam ein Strahl, 26—2b° Wärme enthaltend, aus dem Bohrloche. Anfangs achtete man dieses Wasser nicht, bis Landleute ansingen, sich davon Bäder gegen allerlei Leiden zu machen. Dies war die Veranlassung, daß allmählich an der Stelle ein Badeort ent- stand. • Es wurde eine Königliche Badeverwaltung eingerichtet, ein prachtvolles, _ großes Badehaus gebaut und dasselbe um- geben mit herrlichen Gartenanlagen. Besonders nahm sich der Berghauptmann von Oeynhausen der Sache an, und darum bestimmte der König Friedrich Wilhelm Iv., daß die Stadt, welche nach und nach entstanden war, Oeynhausen genannt werden sollte Gleich hinter Oeynhausen überschreitet die Köln-Mindener Eisenbahn auf einer eisernen Brücke die Weser und geht am rechten Ufer entlang dem Wesergebirge, der Porta Westsalika, zu. Während der Jakobsberg, die letzte, schroff abfallende Höhe des Süntels, sich unmittelbar an dem Strome erhebt, so daß nur durch bedeutende Sprengungen ein Durchgang für den Schienenstrang der Köln-Mindener
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