1905 -
Gießen
: Roth
- Autor: Völker, J. A., Müller, P.
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Afrika.
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88 Täbris . . . 180 Perfien 37 Taschkent . . 156 Rußland
84 Mnkden . . 170 China (Tnrkestan)
(Mandschurei) 38 ^Surabaja . 147 Holland (Java)
35 Tiflis . . . 161 Rußland 39 Bagdad . . 145 Türkei
(Kaukasien)
36 fcolombo. . 158 Brit.-Indien 40 Damaskus 140 Türkei.
(Ceylon)
Die mit t bezeichneten Städte sind Hafenstädte.
3. Afrika.
29,8 Mill. qkm (530000 Q.-M.), 180 Mill. Ew.
A. Allgemeines.
Lage und Grenzen. Afrika liegt südlich von Europa, von diesem durch
das Mittelländische Meer getrennt. Mit Asien hängt es durch die schmale Land-
enge von Eues zusammen, die indes seit 1869 durchstochen ist. (Sueskaual.)
Afrika gehört fast ganz.der heißen Zone an; nur kleine Teile reichen in die
nördliche und südliche gemüßigte Zone. Gib die Grenzen an!
Gliederung. Afrika ist von sämtlichen Erdteilen am wenigsten gegliedert.
Der Atlantische Ozean bildet den Meerbusen von Guinea, das Mittelländische
Meer die große und die kleine Syrte. Die Somalihalbinsel mit deni
Kap Gardasui (Hüte dich!) tritt nach O. in den Indischen Ozean vor. Nur
eiue größere Insel, Madagaskar, liegt im O., durch die Straße von Mo-
zambique vom Festland getrennt./ Dies und der Umstand, daß wegen der Rand-
gebirge die meisten Flüsse in ihrem unteren Lauf durch Wasserfälle und Strom-
schnellen für die Schiffahrt uuzugäuglich sind, ist die Ursache, daß Afrika im Innern
noch wenig bekannt ist. Nur Nil, Kongo und Niger sind in ihrem Unterlauf schiffbar.
Bodengestaltung. Das Dreieck Südafrikas bildet ein von Randgebirgen
eingefaßtes Hochland, das von ausgedehuten Bodenerhebuugen und Senkungen
durchsetzt ist./ Den nordwestlichen Eckpfeiler der erwähnten Randgebirge bildet das
4000 in hohe Kameruugebirge, deu nordöstlichen das zum Teil noch höhere
Alpenland von Habesch. Unweit der Ostküste, genau unterm Äquator, erhebt
sich das Kenia gebirg, an das sich südlich der Kilima-Ndscharo (6000 m)
anschließt. Westlich von diesem — jenseits des Viktoriasees — erhebt sich der
schneebedeckte Ruweuzori (5000 m). Vom Alpenland von Habesch bis zum
Kouggebirg an der Westküste erstreckt sich das Hochland von Sudan, durch-
brocheu vom Tal des oberen Nil, der Senke des Tsadfees mit seinem Znfluß
Schart und dem Tiefland des Niger. Im N.-W. des Erdteils erhebt sich der
Atlas. Nördlich des Sudan zieht vom Atlantischen Ozean und dein Atlas bis
fast zum Nil die Sahara, die größte Wüste der Erde hin. Sie ist etwa 12mal
so groß als das Deutsche Reich und nicht, wie man oft annimmt, eine endlose
Sandebene, sondern teils Hochland, teils Tiefland und von Felsgebirgen durchzogen.
Das Gebirg von Tibesti (2400 m), welches die Wüste von S.-O. nach N.-W.
durchzieht, teilt sie in die eigentliche Sahara im O. von der Sahel im W. Letz-
tere ist noch sandiger und uusruchtbarer als die eigentliche Sahara. Den West-
rand Ägyptens bildet die Libysche Wüste. In Südafrika, östlich von Deutsch-
Südwestafrika, befindet sich eine zweite, kleinere Wüste. Kalahari. Diese ist indes
weniger öde als die Sahara, aber ohne Oasen.
. ®ev Boden der Sahara ist meist kahl, nur hie und da finden sich Disteln
und Akaziengesträuch. Wo aber in einer Einfenkung eine Quelle zu Tag tritt, eut-
Geographie. A. (Emil Roth in Gießen.) 3. Aufl. 5 «