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1. Geographie - S. 71

1905 - Gießen : Roth
Amerika. 71 4. Amerika. 39,5 Mill, qkm (748000 Q.-To.), 146 Witt. Ew. Amerika ist der einzige Erdteil auf der westlichen Halbkugel. Es ist eine gewaltige Landmasse, welche sich vom Nördlichen Eismeer bis nahe zum Südlichen erstreckt. Der Erdteil zerfällt in Nord- und Südamerika, die durchs die Verhältnis- mäßig schmale Landbrücke von Mittelamerika verbunden sind. Die schmälste Stelle, nahe dem Festland von Südamerika, heißt Landenge von Panama. Eine zweite Verbindung der beiden Festländer bilden die westindischen Inseln, welche von der Mündung des Orinoko in Südamerika bis zur Halbinsel Florida in Nordamerika hinziehen, und das Karibische Meer und den Golf von Mexiko vom Atlantischen Ozean scheiden. Ihrer äußeren Form nach zeigen beide Landmassen eine gewisse Ähnlichkeit. Beide haben die Grundform eines rechtwinkeligen Drei- ecks, bessert rechter Winkel in den Atlantischen Ozean vorspringt: beide sind im Norden breit und spitzen sich nach Süden zu; beide sind auf ihrem Westrand — vom äußersten Süden bis zum äußersten Norden — von einem Hochgebirg durch- zogen, dessen höchste Punkte die Alpen beträchtlich überragen und der Höhe des höchsten Gebirges der Welt, dm Himalayagebirge, nahe kommen. Durch die Insel- brücke der Aleuten (ale-nten) ist Amerika mit Asien verbunden. Amerika wurde 1492 von Christoph Columbus aus Genua entdeckt, der mit drei spanischen Schiffen ausgefahren war. um einen näheren Seeweg nach Ostindien zu suchen. Er landete zuerst auf einer der Bahamainseln, die von den Eingeborenen Guanahani genannt wurde, der er aber, im Hinblick ans die bestandenen Gefahren den Namen San Salvador (heiliger Erlöser) beilegte. Süd- und Mittelamerika wurden hauptsächlich von Spaniern und Portugiesen besiedelt, während Nordamerika von den übrigen europäischen Nationen, namentlich den Engländern, kolonisiert wurde. Seinen Namen erhielt Amerika von dem Florentiner Amerigo Vespucci (vesputschi), der den neuentdeckten Erdteil zuerst beschrieb. Die Ureinwohner Nordamerikas, die Indianer, haben eine kupferrote Hautfarbe und langes, straffes Haar. Zur Zeit der Entdeckung Amerikas waren sie größtenteils Wilde, die von Jagd und Fischfang lebten. Der Ackerbau war ihnen unbekannt. Sie zerfielen in verschiedene Stämme, die von Häuptlingen zum Kriege geführt wurden. Ihre Waffen waren Speer, Bogen und Pfeil, sowie eine eigentümlich geformte Streitaxt, der Tomahawk. Als Siegeszeichen hefteten sie die Kopfhäute ihrer Feiude, die Skalps, au den Gürtel. Bei Friedensschlüssen ging die Friedenspfeife unter den Häuptlingen von Mund zu Mund. Sie liebten es, farbige Zeichnungen in die Haut zu ritzen, sich zu tätowieren. Die Indianer waren sehr grausam und pflegten ihre gefangenen Feinde langsam zu Tode zu quälen. Es galt als schimpflich für den Gemarterten, dabei einen Laut des Schmerzes höreu zu lassen. Deshalb wurde schon die Jugend an das Erdulden körperlicher Schmerzen gewöhnt. Ihre Wohnungen, Wigwams, hatten die Form eiues um- gekehrten Trichters, waren ans Stangen erbaut und mit Rasen und Tierhäuten bedeckt. Tierhäute waren auch ihre Kleider. Durch Kriege unter sich, Beschräu- kung ihrer gewohnten Lebensweise, unmäßigen Branntweingenuß und Krankheiten ist die Zahl der Indianer sehr geschmolzen. Die Ureinwohner Mexikos, die Tolteken, an deren Stelle später die Azteken traten, waren im Gegensatz zu den Indianern Nordamerikas ein Kulturvolk. >sie trieben Ackerbau, kannten den Bergbau und mancherlei Gewerbe, und ihre Kenntnisse der Astronomie und der Mathematik besähigten sie, die Zeit regelmäßig einzuteilen, ja selbst Sonnenfinsternisse vorauszuberechnen. Als die Spanier ihr Land eroberten, fanden sie ein wohlgeordnetes Staatswesen vor. Auch die Azteken unterlagen dem Einfluß der weißen Rasse. Ihre schwächlichen Nach-
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