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1. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 83

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 83 — Kartoffeln, Buchweizen und Lupine und bietet Schafherden ausgedehnte Weideplätze. Weite Gebiete sind auch mit Nadelhölzern bestanden. Auch Obst- und Hopfenbau wird mit Nutzen betrieben. An besonders tiefen Stellen der Altmark konnte das Wasser nicht abfließen. Es bildeten sich sumpfige Niederungen, die nicht beackert werden konnten, die jetzt aber zum großen Teil trocken gelegt sind und nun fruchtbare Ebenen bilden. Wir nennen zuerst den Drömling. Er liegt am Westrande der Altmark. Der Drömling war ehedem ein zusammenhängendes Sumpf- gebiet, oder besser ein großer Sumpfwald. Nur an wenigen Stellen schaute ein kleines Stück trockenen Landes aus dem Sumpfe heraus. Diese Stellen nannte man Horste; auf ihnen erbaute man die ersten Siedlungen. Ehe das geschah, konnten die Bewohner in der Um- gebung des Drömlings nur in harter Winterszeit, wenn die Sümpfe fest gefroren waren, etwas Nutzen aus dem Drömling ziehen, indem sie in demselben Holz fällten zu Bau- und Brennzwecken. 1777 ließ Friedrich der Große durch Hunderte von Arbeitern die Entwässerung des Drömlings beginnen, also vor mehr als 130 Jahren. Sein Nach- folger setzte das Werk fort. Die Ohre, welche bis dahin in diesem Sumpfgebiet gar kein bestimmtes Bett hatte, erhielt nun einen regel- rechten Lauf (wie wohl?) und wurde zu beiden Seiten eingedämmt. Zahlreiche breite Gräben, welche alles Wasser des Drömlings aufnehmen mußten, und die ebenfalls von Dämmen umgeben wurden, wurden der Ohre zugeführt. Und diese führte alles Wasser zur Elbe. Und so ist ein großes Stück fruchtbaren Landes, etwa 35 km lang und über 20 km breit, urbar gemacht worden. Der Wald ist dabei zum großen Teile niedergeschlagen worden. Der Boden ist so fruchtbar (Sand, Humus, Ton und Lehm), daß Getreide prachtvoll gedeiht. Der König Friedrich der Große wollte Kolonisten hier ansiedeln, aber die Bewohner wollten sich das Land nicht nehmen lassen, und so wurde es unter die Dröm- linger verteilt. — Im Nordwesten des Drömlings ist ein Gebiet, das noch heute moorig und naß ist. Aber man macht es dadurch urbar, daß man zwischen je zwei Gräben die Erde dammartig aufwirft, mit Saud durchsetzt und bebaut, wodurch große Fruchtbarkeit erzielt wird. Das ist die Dammkultur. An den Gräben sinden sich saftige Wiesen, auf denen gesundes Vieh in großen Herden lustig weidet. Hier und da sticht man auch Torf. — Das Rittergut Cunrau zeigt die Dammkultur am besten. Auf den Dämmen gedeihen alle Fruchtarten in großer Ueppigkeit. 6*
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