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1. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 98

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 98 — derungen und Täler der Flüsse Produkte des jüngeren Schwemmlandes (Alluviums). Als die gewaltigen Eismassen (Eiszeit, diluviale Eiszeit), die sich — wie bekannt — auch über Norddeutschland erstreckten, begannen abzuschmelzen, da bildeten sich auch in unserm deutschen Vaterlande mächtige Urströme, von denen hauptsächlich zwei, (der nordwestdeutsche und der norddeutsche) auch ihren Weg durch unsere Altmark nahmen. Die Wassermengen vereinigten sich später und durchflössen (ein Abfluß wenigstens) unsere heutige Wische. Auch die Elbe, die am Rande unserer Altmark verläuft, ist als ein Rest gewaltiger Gletschermassen anzusehen. Diese kamen von Süden her, ungefähr in der Richtung ans Rathenow. Wir haben also die Hoch- flächen und Berge in unserer Altmark in der Hauptsache als Moränenablagerungen der diluvialen Eiszeit (älteres Schwemmland) anzusehen. Natürlich haben diese Moränenablagerungen dann wieder noch durch die Schmelzwasser mancherlei Um- bildnngen erfahren. Dagegen sind — wie schon erwähnt — Niederungen und Täler Ablagerungen des bewegten und stehenden Wassers aus der Zeit des jüngeren Schwemmlandes (Alluviums). Auch das organische Leben, vor allem die Pflanzen- welt, dann auch die Tiere, haben den Boden in dieser Zeit, die wir schon als eine geschichtliche Zeit bezeichnen können, mit bilden helfen. Im Gebiet des Diluviums findet sich im Kreise Gardelegen auch Porphyr (Flechtingen). Festes Gestein tritt selten zutage. Die Wasserablagerungen (Sedimente) bestehen aus diluvialen Sand- und Lehmschichten. Im oberen Diluvium findet sich auch Geschiebemergel, im unteren neben Sandablagerungen und Geschiebemergel auch Tonmergel. Der rote Diluvial- mergel ist für die Altmark kennzeichnend (altmärkischer Diluvialmergel). Unter den Bestandteilen des Alluviums sind zu nennen: Sand, Torf, Humus, Heide, Moor- mergel, Wiesenkalk und auch Raseneisenstein (Tangerhütte). Das ist ein Bild der Bodengestalt der heutigen Altmark. Hochflächen und einzelne Berge wechseln mit Niederungen z. T. sumpfiger Art und Flußtälern. Nirgends ist natürlich eine größere Höhe zu finden. So haben wir z. B- östlich vom Drömling eine diluviale Hochfläche, die den größten Teil des Kreises Gardelegen ausmacht. Der größte Teil der Hochfläche ist mit Wald bedeckt. Wir kennen das Gebiet als Letzlinger Heide. Im Durchschnitt ist diese Hochfläche etwa 80 m hoch. Die östlichen Alluvialniederungen des Tangers und der Elbe sind wieder durch eine Diluvialbildung getrennt. Nördlich von der Tangermündung liegt wieder eine diluviale Hochfläche welche einige kleine Einzelknppen aufweist und zum Elbufer steil abfällt. Auch nordwestlich von Tangermünde sehen wir eine Hochfläche aus der Zeit der Moränenbildung, des Abschlusses der diluvialen Eiszeit, also aus der Zeit des älteren Schwemmlandes. Sie berührt im Westen das Uchtetal, in Nord- westen die Wische. Auch sie fällt zur Elbe steil ab. Die beiden letztgenannten Hochflächen sind nnr durch eine schmale Niederung gelrennt. Diese setzt sich bis in die Stendaler Niederung und ins Uchtetal fort, und wir können erkennen, daß zur Zeit von Ueberschwemmungen das Hochwasser der Elbe hier sehr gefährlich werden kann. (Dämme.) Zwischen Uchte- und Mildeniederungen liegen wieder einzelne dilu- viale Erhebungen. Die Wische im Kreise Osterburg, zwischen Uchte, Biese, Aland und Elbe gelegen, ist aber in ihrer Bodenbildung ein Produkt der Zeit des jüngeren Schwemmlandes, des Alluviums. Auch im Kreise Salzwedel wechseln diluviale Hochflächen und einzelne Kuppen mit alluvialen Niederungen, Brüchen und Fluß- tälern ab. Aehulich ist auch der mittlere Teil der Altmark beschaffen. Die Hell-
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