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1. Landeskunde von Württemberg - S. 19

1905 - Stuttgart : Lung
— 19 — Landschaftlich ist der Schönbuch sehr abwechslungsreich und bietet mannigfache Reize. Herrlicher Laubwald mit schönen, hochstämmigen Buchen bedeckt die Bergabhänge; davon hat der „Schönbuch" seinen Namen. In den Flußtälern breiten sich saftiggrüne Wiesen aus, während die ebenen Hochflächen dem Ackerbau dienen. Der Schönbuch ist nicht bloß des Forst- manns sondern auch des Jägers Lust und Freude; der südliche Teil der Landschaft ist Königliches Jagdrevier, woselbst noch Hirsche anzutreffen sind. An den Schönbuch lehnen sich im Norden die Stuttgarter und Solituder Berge. Die ersteren bilden den prächtigen Talkessel des Nesenbachs und gestalten die Umgebung von Stuttgart so überaus reizvoll. Unter ihnen ist in erster Linie zu nennen der Hasenberg, 450 m hoch. Von dessen Aussichtsturm hat man einen wundervollen Blick über die Wälder des Schönbuchs und über diesen hinweg nach Westen zum Schwarz- wald, nach Osten zur Alb. Der herrlichste Waldspaziergang sührt uns von hier durch den Wildpark zu der 2 Stunden westlich von Stuttgart liegenden Solitude, 496 m hoch. Auf dem Bergvorsprung gegen die Ludwigs- burger Ebene liegt malerisch über Weil im Dorf das von Herzog Karl 1763—64 erbaute Schloß Solitude. Hier war kurze Zeit der Sitz der Karlsschüle; Schillers Vater war auf der Solitude von 1775—1796 als Leiter der dortigen Hofgärtnerei und Baumschule. Von der Solitude aus führt in nordöstlicher Richtung über Weil im Dorf und Korntal die eben- falls von Herzog Karl gebaute schnurgerade Allee nach Ludwigsburg; sie dient seit 1820 als Basis der Landesvermessung. Zum Schönbuchgebiet rechnen wir folgende Orte: die Oberamtsstadt 'Böblingen, 6000 E., wie Herrenberg am Westabhang des Schönbuchs gelegen. Sie war einst beliebter Jagdaufenthalt der Herzoge von Württem- berg; Herzog Ulrich erbaute hier ein Schloß. Georg Trnchseß von Wald- bürg schlug bei Böblingen die Bauern 1525. Chemische Fabrik, Bier- branerei; Sanatorium für Lungenkranke in schöner Lage am Schönbuch. Die Perle des Schönbuchs ist Bebenhausen mit seinem herrlichen, wieder erneuerten Kloster. Bis 1807 befand sich hier eine Klosterschule, die dann mit Maulbronn vereinigt wurde. König Friedrich bestimmte das Kloster zum Jagdschloß; auch König Wilhelm Ii. weilt gerne daselbst und unternimmt von hier aus Jagdausflüge in den Schönbuch. Unweit von Bebenhausen (1 Std. östlich) liegt die Domäne Ein^ siedet mit Resten des alten Schlosses. Einsiedel wurde 1482 vou Eber- hard im Bart erbaut; hier pflanzte er das aus Palästina mitgebrachte Weißdornreis ein. Der jetzt vorhandene Baum soll ein Sprößling des früheren sein. 3. Tie Filder. Die Filder bilden eine Hochebene zwischen Schönbuch und Neckartal. Dieselbe erstreckt sich in das bei Plochingen entstandene Knie des Neckars
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