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1. Landeskunde von Württemberg - S. 55

1905 - Stuttgart : Lung
— 55 — Iv. Oberschwaben. Kommt nian von der Hochfläche der Alb wie auf einer schiefen Ebene allmählich hinunter in das an sich hochgelegene Donautal und jenseits des- selben ganz eben in den südlichsten Teil Württembergs, so hat man den Ein- druck, man befinde sich jetzt in einem ausgebreiteten Tiefland. In Wirklich- feit aber steht man aus einem weiten Hochland von ungefähr gleicher Höhe wie das Härtsfeld und zwar sogar auf dem zweithöchsten Tafelland Europas, das nur durch das Hochland von Kastilien in Spanien an Höhe übertroffen loird. Die Hochebene von Oberschwaben, von den Schwaben mit Recht einfach „das Oberland" genannt, hat nämlich eine durchschnittliche Meereshöhe vou etwa 500 m. Das Oberland ist nenwürttembergisches Gebiet, das während der Napoleonischen Zeit in den Jahren 1806—1810 mit Württemberg ver- einigt wurde. Seiuer äußeren Form nach gleicht Oberschwaben einem Trapez, dessen längste Seite die Jller mit ihrem Zufluß Aitrach als^Grenze im Osten gegen Bayern darstellt. Die Nordgrenze bildet die Donau von Scheer bis Ulm. Als natürliche Westgrenze gegen Hohenzollern und Baden können die Ostrach und die Friedrichshasener Aach gelten, während die natürliche Grenze im Süden durch den Bodensee und weiterhin gegen Bayern durch die^Obere Argen gebildet wird. Auf diese Weise ist Oberschwaben auf allen vier Seiten von natürlichen Grenzen eingeschlossen. Die mittlere Länge des ganzen Gebiets beträgt 70 km, die mittlere Breite 50 km, hienach der Flächeninhalt etwa 3500 qkm oder 70 Quadrat- meilen. Verglichen mit dem württembergischen Schwarzwald ist Ober- schwaben doppelt so groß; gegenüber vom Albgebiet beträgt Oberschwabens Ausdehnung nur zwei Drittel, gegenüber vom ^eckarland aber nur ein Drittel. Wir betrachten das Oberland nach seinen vier verschiedenen Land- schastsbildern: a) das Donautal; b) die Oberschwäbische Hochebene; e) das Algäu; ä) Württembergs Bodenseeanteil. l. Das Äonautal. Während der Neckar unser Vaterland seiner Länge nach durchzieht, durchschneidet die Donau den südlichen Teil Württembergs quer von Westen nach Osten. Die Donau, der zweitgrößte Strom Europas, entsteht im badischen ^chwarzwald aus den Onellslüssen Brigach und Brege, die sich bei Donau- eschiugeu mit einer dritten Quelle, der „Donauquelle", vereinigen. Im Oberlauf durchbricht die Donau den Jura. Der zerklüftete Kalkuntergrund des ^.onanbettes verursacht zwischen Jmmendingen und Tuttlingen ein Ver-
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