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1. Landeskunde von Württemberg - S. 63

1905 - Stuttgart : Lung
— 63 — Sommer über gemäßigt warm; die mittlere Jahrestemperatur des Wasser- spiegels beträgt 10° C. Im Winter gefriert der Bodensee nur bei ganz außerordentlicher Kälte. Im 19. Jahrhundert war er zweimal zugefroren, in den Jahren 1830 und 1880, im 18. Jahrhundert gar nie. (Vergl. das Gedicht von G. Schwab: „Der Reiter und der Bodensee.") Das oberschwäbische Seegestade hat ein mildes Klima, in dem Wein, Obst und Gartengewächse wohl gedeihen. Aus dem See holen die Boden- seefischer jährlich einen reichen Ertrag von Fischen, namentlich die beliebten Blanfelchen. Im Sommer lockt der Bodensee Tausende von Besuchern an. Sie erfreuen sich seiner eigenen herrlichen Reize und seiner abwechslungsreichen Umgebung. Viele nehmen längeren Aufenthalt am See, um die angenehme Seeluft zu genießen, Bodenseebäder zu nehmen, Ruder- und Angelsport zu treiben. Durch gut betriebene Dampfschiffahrt stehen die wichtigsten Orte am See miteinander in lebhaftem Verkehr. Für Personen- und Fracht- verkehr werden nämlich von allen fünf Staaten schöne, große Dampfschiffe bereitgestellt, und so ist der Bodensee der verkehrsreichste See Europas ge- worden. Außerdem sind die Uferstaaten durch die Bodenseegürtelbahn mit- einander verbunden. Die württembergischen Hasenstationen am Bodensee sind: Friedrichs- Hafen, Langenargen und Kreßbronn. Friedrichshafen, 5500 E., Stadt, aus der alten Reichsstadt Buch- Horn entstanden, nach König Friedrich 1. genannt, seit 1810 württembergisch. Das ehemalige Kloster Hofen, 1805 württembergisch, wurde als K. Schloß ein- gerichtet und ist jetzt Sommerresidenz unseres Königs. Friedrichshafen ist beliebter Aufenthaltsort für Kur- und Badegäste. In den Kuranlagen be- findet sich das Denkmal des Dichters Gustav Schwab. Die Stadt besitzt eine Altertumssammlung, angelegt vom Verein für Geschichte des Boden- sees. Friedrichshasen ist Sitz der K. Bodenseedampsschiffahrtsinspektion. Es hat eine K. Eisenbahnwerkstätte und eine Schiffswerft. Vor dem Hafen steht der weithin sichtbare Signalturm. Die Dampfschiffahrt ist von hier aus fehr lebhaft. Die 10 württembergischen Dampfer verkehren mit Kon- stanz, Romanshorn, Rorschach, Bregenz, dann dem Nordufer entlang mit den württembergischen Hafenplätzen Langenargen und Kreßbronn und mit Bayerns Hafenplätzen Wasserburg, dem reizend gelegenen Bad Schachen und der schönen Jnselstadt Lindau. — In der Nähe des K. Schlosses be- finden sich die großen Anlagen der Luftschiffwerft des Grafen von Zeppelin. Im ganzen oberschwäbischen Gebiet vom Donautal bis zum Bodensee wohnen etwa 300000 Menschen. In: Verhältnis ist es also wenig dicht bevölkert. Dies rührt daher, daß so viel Moor- und Sumpfgebiet vor- Händen und etwa V4 des ganzen Landes mit Wald bedeckt ist. Es wohnen
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