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1. Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde, Kartographie - S. 58

1916 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 152 Mathematische Erdkunde. Ib: Eingehendere Darstellung, 58 ihm zu vollziehen, und die dunklen Streifen, die er zeigt (s. Abb. § 41), sind viel- leicht eruptive Dämpfe, die infolge der raschen Rotation des Planeten Streifen- form annehmen. Auch der ovale rote Fleck (s. Abb. 41 oben rechts), der im Jahre 1878 in der Größe von drei Erdkugeln entstand, seitdem aber mehr und mehr erblaßt, dürfte mit vulkanischen Vorgängen im Zusammenhang stehen. - Von den 8 Monden tritt der 2. bei jedem Umlauf, d. i. alle 1% Tage, in den Schatten des Jupiters. Man fand nun bald, daß diese Mondfinsternis dann, wenn Erde und Jupiter auf entgegengesetzten Seiten der Sonne stehen (in Opposition), 16% Minuten später eintrat als wenn beide Planeten beieinander aus derselben Seite der Sonne standen (in Konjunktion). Daraus berechnete der dänische Astronom Olaf Römer 1676 die Geschwindigkeit des Lichtes wie folgt: Die 16% Minuten gehen dadurch verloren, daß die Lichtstrahlen vom Jupitermond in der Opposition den ganzen Durchmesser der Erdbahn, also (2 x 150 Mill. Km -) 300 Mill. Km durchlaufen müssen; also durchläuft das Licht in 1 Sekunde rund 300 000 Km. 7. Der Saturn t?, 152 der zweitgrößte (s. Tabelle), gleich dem Jupiter noch nicht völlig erkaltete Planet, ist zugleich der interessanteste, da er uns die Entstehung unseres Sonnensystems veranschaulicht; denn so wie er heute von Ringen um- kreist wird, lösten sich (nach der Laplaceschen Hypothese) auch einst von der Sonne zunächst je- denfalls Ringe ab, aus denen später dann die Planeten entstanden, wie (mutmaßlich) aus den ent- ferntesten Saturnringen in fernster Vergangenheit seine jetzigen 10 Monde sich gestalteten. So bil- det denn der Saturn mit seinen Ringen und Monden eine Nachahmung des Sonnensystems und veranschaulicht uns zugleich ein vergangenes Stadium aller Planeten. Die Entfernung des Ringes — der übrigens heller leuchtet als der Saturn selbst — vom Planeten beträgt einen, seine Breite 22 Erddurchmesser, die Dicke vielleicht höchstens 150 km. Durch zwei dunkel erscheinende Trennungs- linien1 wird er in drei Einzelringe zerlegt (Abb. 42), von denen der innere, wegen seiner geringen Leuchtkraft als dunkler Ring bezeichnet, am schnellsten rotiert. (Die neuzeitlichen Riesenfernrohre lassen übrigens noch mehr Trennungs- linien erkennen.) Abb. 43: Da der Saturu sich in reichlich 29 Jahren um die Sonne bewegt und die Ebene seines Äquators gegen seine eigene Bahn stark geneigt und zugleich diese Bahn auch gegen die Erdbahn geneigt ist, so blicken wir 14% Jahre lang gleichsam schräg von oben auf den Ring, 14% Jahre lang dagegen schräg von unten, so daß er uns stets als Ellipse erscheint. In der Über- gangszeit, wenn wir den Ring von der Seite sehen, also seine schmale Kante erblicken, erscheint Abb. 42. Der Saturn mit seinen Ringen. i) Nach den Entdeckern die Eassinische und Enckesche Trennung genannt.
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