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1. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 24

1912 - Stadthagen : Heine
— 24 — Weicht von dem Gestein unserer Berge gänzlich ab. Diese Fremd- linge unter unseren heimischen Gesteinen sind in grauer Vorzeit aus weiter Ferne zu uns gekommen. Sie wurden während der Eiszeit als Moränenbildungen (von Gletschern zermalmte Erd- und Felstrümmermassen, Schotter) durch die von Norwegen kom- Menden Eisströme oder Gletscher (glitschen, gleiten) hierher ge- sührt. Die ganze norddeutsche Tiefebene war zu dieser Zeit mit Inlandeis bedeckt, ähnlich wie heute Grönland. Gewaltige Glet- scher schoben zu wiederholten Malen (beim Vordringen und Zurückweichen) von Norwegen und Schweden her in sächer- förmiger Ausbreitung große Trümmermassen mit sich fort und lagerten an ihrem Grunde das mitgeführte Material als bedeutende Lehm-, Sand- und Schnttmassen ab (Grundmoränen). Diese Massen führten regellos eingebettete Gesteinstrümmer mit sich, unsere Find- linge, deren eckige Kanten bei der Fortschaffung abgerundet, ja förmlich glatt abgeschliffen wurden. (Beobachte Steine aus dem Flußbett!) Wo die Gletscher zum Abschmelzen kamen, setzten sie alles mitgeführte Gestein ab, und das abfließende Wasser grub sich seiu Bett in diese Ablagerungen. Später wurden oft über die vom Gletscher abgelagerten Massen durch Seen und Flüsse Decken von Lößlehm abgelagert. Er ist kalkhaltig und sehr fruchtbar und eignet sich gut zum Rübenbau. Lößlehm nennt man ein bald geschichtetes, bald ungeschichtetes, sehr fein- körniges und lockeres Gemenge von eckigen Sandkörnchen mit wenig tonigen Sub- stanzen und oft bis 30% Kalkgehalt, von gelblich-bräunlicher Farbe (Löß — auf- geriebenes Gestein). Der Tätigkeit der Diluvialzeit verdankt die norddeutsche Tief- ebene auf große Strecken ihren Ackerboden. Das von den diln- vialen Lehm- und Sandablagerungen bedeckte Gebiet wird ge- wohnlich als Geest bezeichnet. Die Moränenbildungen (Geschiebe- mergel) gaben bei der Verwitterung dem Boden ihren reicheren Gehalt au kohlensaurem Kalk, Phosphorsäure und anderen Pflanzen- Nährstoffen. Der durch die Aufschüttung von Sand- und Lehm- massen geschaffene Boden des Flachlandes dient vorzugsweise den: Ackerbau, der nur dort wenig lohnt, wo weite lehmarme Sand- flächen vorherrschen. Den kalkarmen Sandboden verbessert man durch Lehmbeimischung aus der Tiefe oder durch Mergeldüngung. (Diluvialgebiete fiud: Das Flachland n des Wesergebirges, die Seune zwischen Gütersloh und Lippspringe, die Lüneburger Heide, Prov.
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