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1912 -
Stadthagen
: Heine
- Autor: Wiegmann, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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haben in ihrer Laufrichtung große Ähnlichkeit. Nachweis! Die
Aue hat ein reiches Quellgebiet in den begleitenden Bergen und
besitzt in ihrem Oberlaufe beträchtliches Gefälle, das jedoch in dev
Bückeb. Ebene und weiter unterhalb sehr gering wird. Sie über-
schwemmt deshalb in der Wiesenniederung unterhalb Meinsen häufig
das angrenzende Gebiet und verursacht alsdann bei Petzen, Evesen
und Berenbusch großen Schaden, indem das Hochwasser die Heuernte
vernichtet und infolge langsamen Rückflusses die Feldbestellung ver-
zögert. Zur Milderung dieses Ubelstandes sind Kanäle angelegt
und Ausbauten an dem Bache selbst vorgenommen. — Die Gehle,
deren Onellgebiet von geringer Ausdehnung ist, wird aus dem
Schaumburger Walde und den zu Loccum gehörigem Forsten reichlich
gespeist. Bei gewöhnlichem Wasserstande führt sie sogar größere
Wassermengen ab als die Aue. Sie hat uach Gestalt und Beschaffen-
heit des begleitenden Geländes nur geringes Gefälle und darum
auch langsamen Abfluß. Nur selteu tritt sie über die Ufer. Die
Gehlewiefen leiden infolgedessen vielfach an großer Trockenheit. Die
Erträge sind in dürrer Zeit gering (besonders bei Quetzen und
Bierde). Zur Entwässerung der Waldwiesen ist die Gehle im
Schanmbnrger Walde begradigt.
Die Bückeburger Aue hat von der Quelle bis zur Müuduug bei etwa
28 km Luftlinie fast 46 km Lauflänge. Ihre Quellbäche entstehen auf der
kleinen Hochebene zwischen Langenfeld und Hattendorf (-(- 270 m), einem Quell-
gebiete, das als der am wenigsten fruchtbare Teil des Kreises Grafschaft
Schaumburg gilt. Der Oberlauf folgt in vorherrschend w Richtung dem
Längental, das auf der eiuen Seite vom Bückeberge, auf der anderen vom Süntel
und vou der Weserbergkette begrenzt wird. Zur Bildung dieses Langentals haben
die unter den lehmigen Ablagerungen befindlichen Mergelschichten wegen ihrer
leichten Zerstörbarkeit Anlaß gegeben. Viele gefällreiche Seitenbäche eilen hier
dem Hauptbache zu. Der Mittellauf (Buchholz—petzen) verläßt das Längen-
tal und gelangt durch das Quertal bei Bad Eilsen in die Bückeburger Ebene.
Er nimmt n Richtuug an. Die Stemmer Bodenerhebung zwingt ihn zu einem
großen nach 3 offenen Bogen über Meinsen. Der Unterlauf von Petzen bis'
zur Mündung hat wieder n Richtung. Zwischen Meinsen und Petzen nimmt die
Aue links die Schermbeeke (kl. Aue) auf, die an der Weserbergkette bei Scherm-
beck und Kleinbremen entspringt. Dieser Nebenbach fließt durch die Berglücke bei
Bückeburg. Er speist außer dem Schloßgraben mehrere große Fischteiche anf den
Hofwiesen und dem Rehrfelde bei Bückeburg und nimmt die Abwässer der Rest-
denzstadt aus. Unterhalb Evesen mündet ein zweiter Nebenbach, der S a n v e r-
bach (Heideriehe), der zwischen Wülpke und Nammen vom Wesergebirge kommt.
Beide Nebenbäche bilden in ihrem Mittellaufe die Landesgrenze. Über den letz-
teren Bach hinaus bis Notturm greift ein kleines Gebiet, das unter dem Namen
„Gevntterfeld" bekannt ist und zum Vorwerke Höckersau gehört (s. Ortsuamen,
Petzen!). Von rechts erhält die Aue außer der Bombeeke in Vehlen keine Zu-
flüsse. Sie nimmt hier nur die Entwässerung auf, welche ihr durch den R e n n-
riehekanal (1890) zwischen Berenbusch und Cammer zugeführt wird. Dieser
Kanal kreuzt den 1796 angelegten Auekau al, der au der Ochsenhütte unter-