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1. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 138

1912 - Stadthagen : Heine
Wesergebirge, das eine schmale, gleichmäßig geformte Kette bildet, schon äußerlich durch bedeutendere Breite und vielseitigere Gestaltung. Als Scheidelinie beider Bergzüge kann man wohl den 250 m hohen Sattel zwischen Rannenberg und Rohden ansehen, den die Straße von Rehren nach Hessisch-Oldendors benutzt. Seine größte Höhe (43? m) erreicht der Süntel in der Nähe des Süntelturmes und übertrifft damit alle anderen auf unserer Heimatkarte dargestellten Gebirge. Er zeigt nach der Weserseite hin viele Schluchten und steile Felswände. Worauf ist diese Erscheinung wohl zurückzuführen? (Eiszeit, lockerer Kalkstein, Sonnenseite.) Die Kämme und oberen Gehänge sind mit üppigen Waldungen bedeckt. Ein großer Teil Waldfläche ist seit der Ablösung eingegangen. Die ausgedehnten Süntelforsten stehen unter Staatsaufsicht, ebenso die den anliegenden Ortschaften des Kreises Grafschaft Schaumburg gehörigen Flächen. In den Tälern und auf deu flachwelligen Ab- hängen, oft bis hoch ins Gebirge hinein, breiten sich viele Ortschaften aus. Am höchsten liegen Langenfeld (300 m), Raden (270 m) und Hattendorf (220 m). Solche hochgelegenen Wohustütteu nennen wir Gebirgsorte. Die wichtigsten Orte in der Umgebung des Süutels fiud die Städte He ff.-Oldendorf, Hameln, Mün- der und der Flecken Lauenau. Bequeme Straßen folgen den Ein- senkuugeu und Flußtäleru; keine überschreitet den eigentlichen Kamm. Warum nicht? Die Bewohner treiben vorwiegend Ackerbau, Vieh- zucht und Waldwirtschaft oder finden in Steinbrüchen, Kalk- und Mergelgrnben usw. Beschäftigung. Von den einzelnen Bergen ist der Hohenstein (340 m) be- merkenswert. Dieser durch tiefe, feukrechte Klüfte vielfach zerrissene Berg fällt in steilen Felswänden zu seinen Vorhöhen ab und wird wegen seiner Wildheit viel besucht. Er bietet eiueu sreieu Blick weithin ius Wesertal und nach Lippe hinein. Seine Gesteine ent- halten eine reiche Anzahl versteinerter Seetiere, die unter dem Namen Ammonshörner und Donnerkeile bekannt sind. (S. 20). Auch finden sich hier wildwachsende Eiben und viele seltene Pflanzen. Manche Arten von Knabenkraut, die in weißen, roten, grünen und brauueu Farbeu wechseln, Nelken, die man nur wieder am Harz findet, Wucheruder Lauch, der im Nachsommer die Luft mit feiuem Gerüche anfüllt, gehören zu deu besonderen Arten dieser Pflanzenreichen Stätte.
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