1912 -
Stadthagen
: Heine
- Autor: Wiegmann, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Das Wesergebirge durchzieht den 3 unseres Landes bei
Steinbergen und bildet im Gegensatz zum Bückeberg und Harrl ein
Kettengebirge (S. 7). Seinen Namen hat es von der Weser,
deren Stromtal es begleitet. Es streicht als Fortsetzung des Süntels
in fast v/ Richtung bis zum Weserdurchbruch bei Hausberge (23 km
Luftlinie). Durch welche Landesteile? Die einzelnen Berge dieses
langgestreckten, scharf ausgeprägten, schmalen Höhenzuges erscheinen
sargartig und erheben sich durchschnittlich etwa 300 m über deu
Meeresspiegel. Gleich dem Süutel fallen sie an ihrer Südseite
durchweg mit recht steiler Böschung ab, so daß sie vom Wesertale
recht schwer zu besteigen sind, während ihre Nordseite meist flache
Abhänge hat. Die Wesertalseite des Bergzuges zeigt darum viel-
fach tiefe Schluchten und malerisch zerklüftete Felswände, die eine
herrliche Aussicht gewähren (Paschenburg, Luhdener und Nammer
Klippeu), In der ö Hälfte sind kleinere Erhebungen vorgelagert
(Vorberge), iu der w dagegen tritt das Gebirge unvermittelt aus
der Ebene hervor.
Unserer Heimat gehören nur der Messiugsberg (270 m) und
die Hirsch kuppe (250 m) au mit einem dazwischen liegenden kleinen
Bergkegel, auf dem sich die Arensburg erhebt (S. 118). In w
Richtung solgen Luhdener Klippe (300 m) mit einem Aussichts-
turme, einem der schönsten Punkte des Wesertals, Lange Wand
(320 m) mit den Resten der im 12. Jahrhundert zerstörten Franken-
bürg, welche die sicheren Merkmale der ältesten christlichen Zeit und
die Anzeichen des Überganges von altgermanischem Kultus in den
christlichen aufweist, ferner Papenbrink od. Kleinbremer Berg
(300 m) mit fast kahlem Nordabhange und Rote Klippe mit einer
Zechenanlage, die Eisensteine fördert (Straßenbahn nach der Porta).
Die folgenden Berge werden gewöhnlich nach den anliegenden
Dörfern bezeichnet (Wülpker und Nammer Berg); den Schluß bildet
der Jakobsb'erg. — In dem ö, zum Kreise Grafschaft Schaumburg
gehörigen Teile der Bergkette erhebt sich auf dem Paschenberge die
Paschenburg. Auf dem nach 3 vorgelagerten Nesselberge thront
das efeuumrankte Schloß Schaumburg, das uuferer Gegend den
Namen gegeben hat.
Die Paschenburg (340 m) ist ein Gasthaus, das zu Anfang der 1840er
Jahre von einem Förster Kayser erbaut wurde, der den Grund und Boden von
seinem Landesherrn, dem Kurfürsten von Hessen, geschenkt erhielt. Der Sage
nach wurden dort auf dem Kamme in heidnischer Zeit der Frühlingsgöttin Ostara