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1. Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe - S. 243

1912 - Stadthagen : Heine
243 Stadthagen und nahm dann (1000) in Bückeburg dauernd Wohnsitz. Hier richtete er in den: von ihm neu ausgebauten Schlosse einen glänzenden Hofstaat eiu. Durch den Bau zahlreicher Gebäude und durch die Anlage breiter und schöner Straßen förderte er das An- sehen und Wohl seiner Residenz, die er 1009 zur Stadt erhob. Außerdem stiftete er noch bedeutende Summen für öffentliche und private Zwecke. Trotz all der großeu Ausgaben gelang es ihm, in kurzer Zeit die drückenden Landesfchnlden aus früheren Jahren zu tilgen. Gute Einnahmen wird ihm das Steinkohlenbergwerk ge- liefert haben, das seit etwa 1520 im Betriebe war; es sollen näm- lich gerade zu seiner Zeit vorzügliche Kohlen gefördert worden fein. Bald wurde es über die Grenzen unserer Heimat hinaus bekannt, daß der Graf zu Schaumburg au „Reichtumb, Güttern und Ein- kommen gar wohl begabt" fei. Darum ging ihn selbst der arge Feind der evangelischen Kirche, der Kaiser Ferdinand Ii. (1019—1637), 1619 um etu Darlehen von 100 000 Gulden an; auch des Kaisers Gegner, der „tolle" Herzog Christian von Braunschweig, suchte und erhielt 1021 in Bückeburg Geldhülfe. Zun: Dauk für die bereit- willige Hülfe verlieh der Kaiser dem Graseu den Titel eines Reichs- fürsteu. Ernst uannte sich nun Fürst und Graf zu Holstein. Des- wegen geriet er mit dem Könige von Dänemark in Streitigkeiten, der darin eine Verletzuug des Oldesloer Vertrages (S. 228) erblickte, indem er erneute Ansprüche auf Holsteiu befürchtete. Des Fürsten Ernst Fürsorge galt aber nicht nur dem Wirtschaft- lichen Aufschwünge seines Landes, sondern auch der geistigen Hebung seiner Untertanen. Vor allem ist ihm die Förderung des Schulwesens zu danken, das bei uns damals noch wenig entwickelt war, da nur in Stadthagen und Jetenburg Schulen bestanden. Er gründete in Bückeburg die jetzige städtische Knabenschule und ließ auch auf deu Dörfern Schulen anlegen, die er aus eigenen Mitteln reichlich unterstützte und mit tüchtigen Lehrern bestellte. Ernst ist darum der eigentliche Begründer unserer Volksschule. Er sorgte jedoch auch für höhere Bildungsanstalten. So errichtete er 1610 in Stadthagen ein Gymnasium, das er bald in eine Universität, die nach ihm Ernestina benannt wurde, umwandelte und dann nach Rinteln verlegte. Er stattete diese Anstalt mit den Einkünften der eingegangenen Klöster zu Rinteln und Egestorf und der Propstei Obernkirchen aus. Später kamen noch die Erträge des Möllenbecker 16*
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