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1. Praktische Erdkunde - S. 119

1914 - Breslau : Hirt
Die Zerstörung der Erdrinde. 119 Die Löslichkeit des Kalziumkarbonats nimmt in bedeutend stärkerem Maße zu, wenn das Wasser Kohlensäure enthält, weil hierdurch der einfach kohlensaure Kalk in doppeltkohlensauren Kalk verwandelt wird. Auf ähnliche Weise findet eine Lösung des Gipses statt. Will man untersuchen, auf welche Weise die Sandsteine der chemischen Verwitterung unterliegen, so muß man das Bindemittel, das den Quarz- körnern den festen Verband gibt, auf seine Widerstandsfähigkeit untersuchen. Dieses Bindemittel kann kalkig, tonig, kieselig oder eisenhaltig sein. Kalkige, tonige und eisenhaltige Sandsteine sind der Verwitterung stark unterworfen, während kieseliger Sandstein größere Widerstandsfähigkeit zeigt. Beim Granit ist es der Eisengehalt, der den Verwitterungsoorgang be- schleunigt. Das Eisen rostet, wird ausgespült, und in die Spalten dringt das zerstörende Wasser. Der Kalifeldspat wird unter Zusammenwirkung von Wasser und Kohlensäure in Kaliumkarbonat, Ton und Kieselsäurehydrat zerlegt, von welchen Teilen nur der Ton im Wasser unlöslich ist. Die Zerfall- Produkte des Granits sind Quarzkörner, Ton, Elimmerblättchen, Feldspat, Rost. In ähnlicher Weise wirkt die Verwitterung bei andern feldspathaltigen Gesteinen. Übungen. 1. Löse eine bestimmte Menge Gips oder Kalk (1 g) in Wasser auf. Be- stimme die Wassermenge, die zur vollständigen Lösung erforderlich ist. 2. Stelle Gipsplatten her, indem du 4 Teile Gips und 1 Teil weißen Quarzsand mit Wasser zu einem Brei anrührst, den Brei in Pappkästchen bringst und nach dem Erstarren die Pappe ablöst. Bringt man dann auf die trockenen Gipsplatten eine Lösung von übermangansaurem Kali, so zeigen sich bald an den Poren schwarzbraune Ausscheidungen von Mangan- hydroryd (Dendriten). 3. Bringe in eine Schale mit Salzlösung angefeuchteten Sand, Lehm oder Erde. Nach einigen Tagen zeigen sich Ausblühungen des Salzes. Dieses Salz wird von dem Regenwasser aufgelöst, fortgeführt und dient der Verwitterung. Auf der Löslichkeit der Mineralien und ihrer Zusammensetzungen in Wasser und Säuren beruhen die Ablagerungen vieler Erze in den Spalten des Gebirges, die Bildung der Höhlen im Gips und Kalk, die Bildung von Tropfsteinen in den Höhlen. Wo solche Bildungen in der Heimat vorkommen, wird man Gelegenheit haben, in den einschlägigen Sonderbeschreibungen über ihre Bildung und Entstehung nähere Angaben zu erhalten. Die organische Verwitterung. Sie wird hervorgerufen durch die Tätigkeit der Flechten, Moose, Farne, Sträucher und Bäume sowie der Spaltpilze. Die Tätigkeit der Flechten und Spaltpilze ist vorwiegend chemische Zerstörung, während die Moose, Farne, Sträucher und Bäume dadurch vernichtend wirken, daß sie mit ihren Würzelchen und Wurzeln in die Spalten eindringen, diese erweitern und damit der physikalischen Verwitterung zu Hilfe kommen; durch den Wurzel- druck sprengen sie selbst auch Steinchen und Blöcke ab.
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