1890 -
Meißen
: Schlimpert
- Autor: Schreyer, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Eni Blick auf unsere Karte zeigt, daß es eiue recht hervortretende
Uniwallung besitzt. Von welchem Hochgebirge wird es im S. um-
raudet? In welcher Richtung verläuft der Alpenrand? Welches
Doppelgebirge aber rahmt das Vorland im N.-W. ein? Wir
wollen es unter dem Namen des „deutschen Jura" zusammen-
fassen. Und welches Doppelgebirge bildet die nordöstliche Grenze?
Beide Gebirge werden wohl anch als der „vordere" und „hintere
Wald" vom Vorlande aus bezeichnet. In welcher Richtung streichen
der deutsche Jura und das Waldgebirge? Welche Gestalt gewinnt
dadurch die eingeschlossene Landschaft? An welchen beiden Seiten
ist sie jedoch noch offen? Durch welches Wasserbecken wird sie
aber am westlichen offenen Ende durchquert? Und welcher Strom
und Fluß bilden im C. den Abschluß (vor dem Hausruck)? Welche
Grundgestalt zeigt nun die ganze Landschaft, wenn wir sie durch die
Städte Lindau—berchtesgaden—passan—regensbnrg und Douau
eschiugeu begrenzen? Wie groß wird ihre Längserstreckung sein,
wenn ihr dieselbe am 48." n. Br. meßt? Und welches ist ihre
größte Ausdehnung von N. nach S., wenn ihr sie nach dem 30.°
ö. L. vou F. bestimmt? Bemerkt ihr nicht anch, wie sie bei
Regensburg nach Norden hin uoch eiue schmale Zunge die Nab
entlaug entsendet? So haben wir das gesamte Vorland als
ein unregelmäßiges Fünfeck erkannt, das an seinen Seiten
von den Alpen, dem Bodensee, dem deutschen Jura, dem
vorderen und hinteren Waldgebirge und dem Inn mit
der Salzach begrenzt wird, eine schöngeschlossene Landschaft,
die außer vou den Alpen im Süden besonders durch das uordöst-
liche Waldgebirge, auf das wir jetzt genauer unsere Blicke lenken,
scharf umgrenzt wird. Zusammenfassung.
2. Das Waldgebirge streicht vou der Donau bei Linz in
schönem, nordwestlich gerichtetem Zuge bis zu den Quellen der
Nab. Von fern geseheu, erscheint es wie ein dunkelblauer, mäch-
tiger Gebirgswall, der sich gegeu 220 km (30 M) in die Lauge
und durchschnittlich 30 km (4 M) in die Breite erstreckt. Näher
betrachtet, löst es sich für uns in drei größere, selbständige Ge-
birgszüge auf: in einen nördlichen, der dnrch eine breite Ein-
senknng des Bodens bei der Stadt Fürth von dem südlichen Zuge
getrennt wi.rd, in einen südwestlichen und einen südöstlichen Wall,
die beide dnrch das 5 km breite Thal des Regenslnsses ansein-
andergehalten werden. Der nördliche Vorwall ist das niedrigste