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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 38

1890 - Meißen : Schlimpert
— 38 — Weberei begründete. Während wir dann weiter am weißen Main die Stadt Kulmbach treffen, deren Hopfen- and Malzgebräude in hellfarbig angestrichenen Bahnwagen bis iu unsere Heimat geführt wird, liegt am roten Mainarme die schöne, einstige Residenzstadt Bayreuth (24 T.) mit einem stattlichen Theater auf schöner Höhe, in dem die deutschen Sagen vom hörneuen Siegfried und Parzifal in der Musikdichtung von Richard Wagner jährlich Tansende von deutschen Kunstfreunden erfreuen. Tiefer uoch liegt das Bad Berne ck in einem waldumschlossenen Thale ans der Westseite des Fichtelgebirges. Auf der Ostseite desselben aber lagen die Villen und Häuser des Alexanderbades bei Wnnsiedel aus Nadel- wald und schattigen Lanballeen hervor. Im Gebirge selbst scheint unter dem dunklen Mantel der Fichten und in den riesenhaften Trümmerhaufen granitener Blöcke alles Leben zu ersterben. Nnr der Jäger spürt von seiner Hütte am „großen Waldstein" dem Wilde nach, der Steinmetz bearbeitet die buntfarbigen Granite im Bruche, Kinder und Frauen des Gebirges suchen Schwämme und Beeren, und zerfallene Burgen, in deren Gemäuer Tannen nach dem Licht des Himmels streben, künden, daß einst die Stille und der Friede des Waldes unterbrochen war. So ist Oberfranken eine schöne Fundgrube für Wild und Wald, für heilkräftige Wasser und festes Gestein, für Beeren und Pilze, für Flachs und Weiden, für Hopfen und Wein, für Gemüse und Obst, für alte Burgen und Kirchen, wie für neue Tempel der Kunst. Denn wir haben ja hier neben der Stadt der Gärtner einen Ort für Korb- flechtereien, einen Ort der Brauerei, einen Ort für deutsche Musikdichtungen und je einen Badeort am West- und Ostfuße des Gebirges gefunden. In Uuterfraukeu, das sich am Maine vom Einflüsse der Jtz bis zu dem der Kinzig erstreckt, wird die Natur und Be- Wohnung des Bodes durch die waldige Kenper- und Gebirgsstnfe, die ackerreiche Ebene des Muschelkalkes, die salzigen Wasser im Saalgebiete und die sonnigen Weingelände am Main bedingt. In einem wonnigen Kessel desselben liegt Würzbnrg als Hauptstadt des Kreises (55 T.) am rechten Ufer des Flusses. Der Festungs- gürtel, der die Stadt umzog, ist gefallen, aber den Ausdruck einer fürstbischöflichen Hauptstadt hat sie bewahrt. Eng und winklig sind die Straßen. Die Brücke ist mit 12 Heiligenbildern besetzt.
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