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1890 -
Meißen
: Schlimpert
- Autor: Schreyer, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ober verarbeitet als Gewerbsmann die inneren Schätze des Bodens.
Unter diesen steht das Salz obenan, das er besonders südwestlich
von der Saar (Chäteau Salins) gewinnt. Der Salzgewinnung
schließt sich die Versendung und Verwertung der Stein kohlen
an, die iu dem Saarbecken bei Forbach gehoben werden. Besonders
wichtig ist auch die bergmännische Förderung des Eisensteins,
der iu großen Lagern bei Dudenhofen und Metz gefuudeu und
in umfänglichen Hüttenwerken zu Stabeisen geschmiedet wird. Bei
Saarburg hat ferner der Holz-, Kohlen- und Quarzreichtum zur
Anlage von Glashütten geführt, die namentlich schönes Krystall-
glas bereiten. Und bei Saargemünd endlich dient die feine
Thonerde des dortigen Beckens znr Herstellung vou gröberen oder
feineren Porzellanwaren, für welche Frankreich den Lothringern
in geschmackvoller Formeugebuug lauge Zeit vorbildlich war. So
hat sich bei der lothringischen Bevölkerung in Geschichte
und Sprache, iu der Volksuatur und in den Erwerbs-
zweigen immer eiue gewisse Doppelseitigkeit gezeigt, die
jetzt erst iu einheitliche Bahnen geleitet werden soll.
Zusammenfassung.
4. Welches ist die Hauptstadt des deutschlothringischen
Laudes? Die wichtigste Stadt iu Deutschlothriugeu ist Metz. Es
liegt iu einem schönen Thale der Mosel, wo diese rechts die Seille
aufnimmt. Der Fluß teilt sich im Stadtgebiete von Metz und
bildet zwei Inseln, von denen die größere das Regierungsgebäude
(die alte Präfektur) trägt. Aus den Häusern der Stadt steigt als
schönstes Gebäude die Hauptkirche empor, an der sich Hunderte von
Säulen strecken. Der Jnnenranm des Domes wird von mächtigen
Pfeilern getragen und vou Fenstern mit prächtigen Glasgemälden
erhellt. Altertümliche Gebäude mit Holzfachwerk und geschwärzten
Giebeln stehen nur noch an wenigen Plätzen der Stadt. Viele
Hänser zeigen ihre Giebelseiten den Straßen, sind mit Mauern
umzogen und werden vou niedrigen Dächern geschützt. Besonders
schön sind die Kaufläden ausgestattet, in denen geschmackvolle Stoffe
und Schmuckgeräte auf die Verbindung deuten, iu welcher der
Handel Lothringens so lange mit Paris gestanden hat. Auch lassen
uns die Markthallen einen Blick in die Erzeugnisse thuu, welche
die fruchtbare Umgebung der Stadt an Gemüse und Obst, an
Blumen und Schlachtvieh hervorbringt. Ein reges Treiben von
Geschäftsleuten und Soldateu herrscht auf den Plätzen. Die Straßen