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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 86

1890 - Meißen : Schlimpert
— 86 — Ist es doch auch eine Residenzstadt der Markgrafen gewesen, die den Breisgau beherrschten! Birgt- es doch heute noch anch eine Hochschule in seinen Mauern, die sich als Albert-Lndwigs-Uni- versität ebenfalls einen guteu Namen erworben hat! Und liegt doch Freiburg auch in einem blühenden Garten des alten badeuschen Landes, wo der Most der Traube fließt und die edle Kastanie so schmackhaft wie in Italien reift! Der Fluß aber, der die Stndt berührt, ist kleiner: es ist die Dreisam mit ihrem gelblichen Wasser. Und die Universität, welche Freiburg seit 1457 besitzt, ist uicht bloß jünger, sondern als Sitz der römisch-katholischen Lehre in ihrem Geiste gebundener und in dem Besuche beschränkter, insofern sie besonders von Landeskindern benutzt wird. Auch fehlen der Stadt Freiburg die umfänglicheren Ruinen eines alten Residenzschlosses. Denn der einfache Turmrest der Zähringer Burg, die nördlich von der Stadt mit gebrochenen Zinnen ans den Tannen ragt, ist mit der Majestät nicht zu vergleichen, in welcher die Heidelberger Schloß- rnine dem Beschauer erscheint. Dafür aber hat Freiburg seinen Ruhm in dem thätigen Geiste der Bürger, in geschichtlichen Er- innernngen und iu eiuer herrlichen Schöpfnng der deutschen Kunst gefuudeu. Aus einem Fischer- und Köhlerdorfe hat sich die Stadt dadurch erhoben, daß die Zähringer Fürsten sie mit allerlei Frei- heiteu ausstatteten. Frei hat sie sich auch gekauft, als fremde Grafen (von Urach) sie bezwuugeu hielten. Frei hat sich besonders auch ihr Handel unter dem Schutze der habsburgischeu Kaiser zu hoher Blüte erhoben. Noch heute zeigt die edle Form des alten Kaufhauses am Markte die Steiusigureu vou 4 Habsburgern i Ma- ximilian I., Philipp I., Karl V. und Ferdinand I.) unter gotischer Überdachung. Frei schaffen auch die Bürger heute uoch iu Werk- statt und in den Fabriken. Frei aber erhebt sich über die Dächer der Stadt besonders der altberühmte Dom iu deu edelsten Formen. In seiner Anlage zeigt er deutlich die Grundform des Krenzes. Der Kopf desselben wird von dem höher errichteten Chore gebildet, in dem der Hanptaltar mit Gemäldeu aus der heiligen und deutschen Geschichte steht. Statt der beiden Arme des Kreuzes treten seitlich hochgiebelige Bauteu hervor, die schöu durchbrochene Türme trageu. Über die Seiteutürme aber ragt der Hauptturm iu solcher Schöue und Hoheit auf, daß er mit einer Lilie in dem grünen Gefilde des Breisgaues verglichen worden ist. Das Schönste am Dome aber bleibt, daß er iu alleu seinen Teilen im Mittelalter begonnen und
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