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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 236

1890 - Meißen : Schlimpert
— 236 — bloß mit Teil, nein, sie regen durch ihre besonderen Schätze das- selbe vielfach sogar mit an. Da ist zunächst die Lahn zu merken, die mit gewundenem Laufe ein Thal durchzieht, das mehrere srnchtbare Becken bildet. Am fruchtbarsten ist dasjenige von Limburg, das mit seineu Seitenthälern (der Elb, Ems und Aar) die Kornkammer Nassans genannt wird. Besonders gedeiht der Weizen hier in einer Güte, daß er für deu feinsten in Europa gilt. Nun mögen andere die Steine des Lahnthales, oder auch die Erze desselben rühmen: für uus bleibt es das weizeureiche Nebenthal des Rheines. Da ist weiter des Thales der Sieg zu gedenken, in dem uus bergmännischer Gruß eutgegeukliugt, wenn wir in ihm sluß- aufwärts wandern. Überall ist der Thalboden von Schachtlöchern angebohrt worden, überall erklingt das Glöckcheu in den Förder- gebänden, und überall steigen Rauchwolken aus deu Hüttenwerken auf. Hier werden ans den gehobenen Erzen Kupfer und Silber geschieden, und hier wird ans dem Spateisensteine ein Eisen ge- schmolzen, welches an Güte dem Metall der berühmtesten Eiseu- läuder unserer Erde (Steiermark, England) nicht nachstehen soll. Die Sieg hat uns das erzreiche Nebenthal des Mittelrheiues erschlossen. Daun steigen wir ans den Erzgängen der Sieg zum Thale der Wupper hinüber. Dieser Flnß windet sich in solchen Bogen durch die Berge, daß sein Lauf etwa das Doppelte der geradli- uigeu Entfernung der Mündung vou der Quelle beträgt. Aber rasch und reißend ist der Lauf des Flusses, der wegen seiues flüchtigen Laufes und starken Gefälles eigentlich Wipper (vou wippen) zu nennen ist. Die Kraft des Flusses ist von den An- wohnern von jeher, besonders aber in nnserm Jahrhunderte in den Dienst vielseitiger Werkbetriebe genommen worden. Na- mentlich hatte die Wupper früher Schleif-, Mühl- und Hammer- werke zu treibe» und Färbereien und Bleichen zu dienen. Heute aber reiht sich au ihren Ufern Betrieb an Betrieb, Fabrik an Fabrik, in denen eine fleißige und sittlich gehobene, fromme Be- völkeruug emsig schafft. So hat die Wupper mit ihrer nicht ge- rade großen Wasserfälle uus doch das industriereiche Nebeuthal des Rheines geöffnet. Endlich blicken wir noch in das Thal der Ruhr hinein, die von dem kahlen Astenberge kommt und den Rheinstrom in westlich
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