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1890 -
Meißen
: Schlimpert
- Autor: Schreyer, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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gerichtetem Laufe aufsucht. Denn gerade hier hat die Erde in
verborgeneu Tiefeu ihre schwärzen und doch glutgebenden Schätze
aufgehäuft. Im Gebiete der Ruhr liegen Braun- und Stein-
kohlen etwa in 100 Flözen angesammelt vor. Diese verteilen
sich auf 4 Mulden, die hier in zwei langen und in zwei kürzeren
Beckenlageru gefaltet worden sind. Zusammen mögen sie etwa
ein Gebiet von 2 T. qkm bedecken und eine Kohlenmenge von
100 cbkm umfasseu. Es ist berechnet worden, daß dieser Kohlen-
Vorrat, eine gleichmäßig fortgeführte Förderung desselben voraus-
gesetzt, auf 2500 Jahre hinaus ausreichen wird. Zweifellos sind
wir berechtigt, das Ruhrthal als das kohlenreiche Nebeuthal des
Rheinstromes zu bezeichnen. Zusammeufassuug.
7. Auch die linksseitigen Nebenthäler des Rheines nehmen
an dem reichen Leben des Hauptstromes, wenn auch in einem
etwas bescheidenerem Maße als die rechtsseitigen mit Anteil.
Was zunächst das Thal der Nahe betrifft, so ist uns be-
reits vou einer früheren Besprechung (Sektion 6) her bekannt, daß
in demselben ein Stein mit Namen Melaphyr (schwarzer Porphyr)
gebrochen wird. Demselben sind mandelartig buntfarbige Achate
eingebuchtet, die in dem Orte Oberstein und Birkenfeld geschliffen
und geglättet, auch geschnitten und gefärbt und dann als Schmuck-
steiue an Ringen und Broschen, an Gürteln und Armbändern
verwendet werden. Zwar werdeu Achate gegenwärtig anch aus
Südamerika iu das Nahethal eingeführt; dennoch verarbeiten
und versenden die Anwohner desselben die Steine in solcher
Menge, daß wir es als steinreiches Nebenthal des Rheines be-
zeichnen können.
Nördlich schließt sich dem Thale der Nahe das der grö-
ßeren Mosel an. Hat diese die Saar und die Sauer (im
Becken vou Trier) empfangen, so tritt sie ihren Lauf zwischen den
Bergen des Huusrück und der Eiset znm Rheine hin an. Aber
dieser Lauf ist so reich au großen und kleinen Schlingen, daß der
Fluß dadurch zu dem windungsreichsten Deutschlands wird.
Oft scheint die Mosel nach längerem Lanfe wieder zu eiuer frü-
Heren Stelle ihres Laufes zurückzukehren. Oft gliedert sie größere
Flußhalbinseln aus, über die kurze Verbindungsstraßen von einer
Windung zur andern führen, oder durch die kürzere und längere
Tunnel (Kaiser Wilhelm-Tnnnel, 4200 m lang) für die Bahn
gebrochen werden mußten, die mehr durch das Moselufer als durch