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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 315

1890 - Meißen : Schlimpert
— 315 — der Elbe zusammen, die im Westen vereinigt, was im Osten getrennt war, und die zugleich auch die nordwestliche Grundrich- tung andeutet, welcher die Thallinien des nördlichen Tieflandes in der Hauptsache folgeu. Nur werden diese, wie uns ein Blick auf die Karte weiter belehrt, uicht bloß durch die Elbe im Westen vereinigt, sondern auch besonders durch die Warthe, Oder, Spree und Havel vielfach untereinander in südnördlicher Richtung verknüpft. Denn diese Ströme oder Flüsse folgen ja in einzelnen Stücken ihres Laufes nicht bloß den Thalrinnen, sondern durchbrechen auch die Land- rücken zwischen denselben so vielfach, daß dadurch eine vielseitige Zerteilung des Bodens und damit eine reiche Auflockerung des mittleren Gürtels im deutscheu Tieflaude entsteht. Besonders nach Westen hin mehren sich die Bodenglieder, welche von Flnßadern oder Seen förmlich umstrickt werden. Daraus erklärt sich auch, daß die Gegend der Thalzüge in der Mark Brandenburg nicht bloß durch fruchtbare Wieseu und Felder, durch frische Waldungen und Obsthaine ausgezeichnet ist, sondern auch (bei Potsdam) durch den Wechsel von Hügelketten und Seengruppen den Zauber land- schaftlicher Anmut gewinnt. So bilden die großen Thalzüge mit ihreu Fluß- linien und Kanülen, mit ihren Brüchen und Wäldern, sowie mit ihren Seen und Feldern ein ausdrucksvolles Bodenglied des norddeutschen Tieflandes. Zusammenfassung. 5. Legen sich der südliche Grenzrücken, der Zug der mitt- leren Thäler und die baltische Seenplatte wie drei Gürtel gleich- laufend um den Strand der Ostsee herum, so treten im Gebiete der Nordsee an Stelle der Hügelzüge die Geest und an Stelle der Thalzüge die Moore anf. Wenden wir uns zunächst dem Geestlande zu, so führt uns dieses in eine dem norddeutschen Tieflande eigentümliche Be- schaffenheit des Bodeus ein. Geest bedeutet unfruchtbar und be- zeichnet einen Boden, der ein dürftiges Pflanzenkleid trägt. Das kommt daher, daß er nur aus Thon und Lehm, aus Kies und Sand besteht. Dazu wird er vou Steingeröll und Blöcken über- sät, die einer nordischen Heimat entstammen. In der That haben auch, wie die Fachleute nachweisen, gewaltige Gletscher von dem nördlichen Hochlaude her das Tieflaud dreimal überzogen und mit ihren Geschieben bedeckt. Daher trägt es dort nur dürftige Ernten
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