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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 346

1890 - Meißen : Schlimpert
— 34g — sind Reste eines alten Festlandes, das einst mit zum Gebiete der Nordsee gehörte. Zusammenfassung. 6. Die Masse des Schlickes, welcher sich in den Watten vor- findet, bant anch in der Hauptsache die Marschen ans, die nicht selten aus Watten entstehen, wenn diese dauernd bloßgelegt werden. Wie aber entsteht zuerst der Schlick der Marschen? Es ist bekannt, daß Flüsse und Ströme auf ihrer Wanderung durch das Festland von ihren Uferrändern eiue Menge von Sand oder von Lehm-, Thon- und Kalkteilchen ablösen. Diese festen Stoffe werden während des raschen Laufes der Gewässer fein zerrieben und mit pflanzlichen oder tierischen Resten gemischt. Tritt dann der Fluß in seinen ruhigen Unterlauf ein, so setzen sich die schweren Bestandteile desselben auf dem Grunde oder an den ausgebogeneu Ufern des Wassers ab. Nach und nach treten diese Ablagerungen als ein dunkelbrauner Schlamm heraus, drängen den Flußlauf seitlich ab und bilden so einen Uferstreifen, der sich bald mit Gras und Schilf bedeckt und wegen seiner ausgezeichneten Fruchtbarkeit mit Vorliebe von den Anwohnern sorglich bebaut wird. Der- gleichen fruchtbare, trocken gewordene Schlammstreifen werden F l u ß m a r s ch e n genannt. Nähert sich dann der Strom mit seinen wertvollen Schlamm- stoffen vollends dem Meere, so scheint der Lauf des Wassers hier ganz zu stocken. Besonders dann, wenn die Flutwelle in das Mündungsbecken des Stromes eintritt, oder auch dann, wenn sich diese Flutwelle zur Zeit der eintretenden Ebbe wieder in das Mer zurückzieht, stauen sich die Wasser der Küstenflüsse geradezu au. In diesen „Stauzeiten" sinken die schweren Schwemmstoffe ruhig auf den Grund des Stromes nieder und legen hier Schicht auf Schicht — wie die Blätter eines Buches — bei dem regelmäßigen Wechsel von Ebbe und Flut aufeinander. Dazu kommt, daß auch das Meerwasser viele erdige Stoffe enthält, die aus demselben scheiden, wenn es mit dem Süßwasser der Flüsse in Berührung kommt. Auf dieser Ausscheidung fester Bestandteile (von Kalk, Bittererde u. s. w.) beruht die Erscheinung, daß sich die Wasser der Flüsse und des Meeres trüben, wenn sie an den Mündungsstellen zusammenkommen. Aus dem „Brak- Wasser" aber, so wird die trübe Flut genannt, setzen sich dann ebenso auch, wie vorher in dem klaren Flnßwasser, neue erdige Stosfe auf den Boden nieder, der so von Jahr zu Jahr immer höher anwächst.
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