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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 384

1890 - Meißen : Schlimpert
— 384 — Dichtern und Denkern zu einer wirklichen Fürsteustadt des Großherzogtumes (20 T.). Zusammmfassung. 3. Die Hunte, an der die Fürstenstadt Oldenbnrg liegt, stellt auch die Verbindung derselben mit der Nordsee her. So wird es möglich, daß kleinere Schiffe bis in den Hafen der Stadt Oldenburg fahren können. Größere aber segeln auf dem Weserstrome nur bis zu der Stelle, wo die Hunte etwa 100 m breit in diesen Strom mündet. An der Mündungsstelle ist die freundliche Stadt Elsfleth entstanden, die wir als den eigentlichen Hafen Olden- bnrgs betrachten können. Besitzt sie doch in einer Werft nicht bloß einen Bauplatz für Schiffe, sondern in einer besonderen An- stalt auch eine Schule für Schiffer. Die größten Schiffe aber fahren nicht bis Elsfleth, sondern nur bis Brake aus dem Meere die Weser hinauf. Diese oldenburgische Stadt verdankt ihre Ent- stehnng und ihren Namen einer Hochflut, welche einst die Deiche des Stromes „brach" und ein Stück Uferland verschlang. Die eingebrochene Stelle wurde von neuem eingedeicht und gab einen schönen Hafen ab, bis zu dem die Weserschiffe gern vor Einbruch des Winters segelten. Denn während der rauhen Jahreszeit hält sich das Stromwaffer hier immer offen, so daß die Schiffe nicht eingefrieren. Auch die Kriegsfahrzeuge der alten deutschen Flotte, welche 1849 verkauft wurde, habeu iu dem Hafeu vou Brake mehrfach ihre Anker geworfen. Seitdem nun aber erst der Hafen gegen die Hochflut des Wassers neuerdings gesichert worden ist, hebt sich Brake mehr und mehr zu dem eigentlichen Hafenorte des Großherzogtumes Oldenburg. Dieses besitzt demnach in Oldenburg selbst einen Stadt-, in Elsfleth einen Fluß- und in Brake einen Stromhafen des Landes. Zusammenfasfung. 4. Mit dem Seeverkehre hängt es zusammen, daß sich in einer Stadt des Großherzogtumes, das im übrigen einer vielsei- tigen Industrie nicht besonders günstig ist, ein Erwerbszweig aus- gebildet hat, der sonst anf deutschem Boden selten betrieben wird. Schiffe brachten nämlich aus den Ländern Südeuropas unter an- derem die Rinde der Korkeiche mit, aus der nun in Delmenhorsts so heißt die oldenburgische Stadt wegen ihres alten Grafenschlosses und ihrer Lage an der Delme, einem Nebenflusse der Weser, jährlich mehrere Millionen Korke geschnitten werden. Damit die poröse Rindenmasse der Eiche sich erst etwas verdichte, wird sie
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