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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 457

1890 - Meißen : Schlimpert
— 457 — sie aber mit der Gründung einer Burg begonnen hat, drückt der zweite Teil des Namens aus. In der That ist, wie die Chronik der Stadt erzählt, der Ort ans einer Burg entstanden, die einst der deutsche Ritterorden hier errichtete. Als später die Herrschaft dieses Ordens erlosch, wurde der Ort zur Stadt erhoben, in welche eingewanderte Schotten und Deutsche einen lebhaften Handel und eiu vielseitiges Gewerbe verpflanzten. Auch heute uoch ist Justerburg die gewerbfleißigste Stadt iu Ostpreußeu. Der Thonboden in der Nähe der Stadt hat die Töpferei begründet. Die Felle der Rinder und Pferde, sowie diejenigen des Wildes und der Jagdtiere des benachbarten Ruß- lands haben eine schwunghafte Gerberei und Kürschnerei im Orte hervorgerufen. Der Flachs der Felder und die Wolle der Schafherden werden in der Stadt gesponnen und das Gespinst gewebt. Auch Baumwolle und Eiseu werden in Fabriken und Werkstätten verarbeitet. Dazu kommen die Mühleu, welche Holz schneiden, Getreide mahlen, oder die Ölsaat stampfen. Ja, neuerdings sind auch, wie in den fruchtbarsten Gauen des übrigen Deutschland, bei Justerburg Fabriken entstanden, in denen aus dem Safte der Rüben Zucker gefotteu wird, und Molkereien, welche aus der Milch der Riuder Butter und Käse bereiten. Der landwirtschaftliche Großbetrieb wird besonders ans den herrschaftlichen oder königlichen Gütern in der Umgebung Jnsterburgs gepflegt. So liegt beispielsweise dicht bei der Stadt an der Juster auf freundlicher Anhöhe das Schloß Georgeuburg. Zu diesem gehören große Wirtschaftsgüter, auf denen unter anderem edle Litauer Pferde gezogen werden. So treffen wir anch, freilich fast erst an der russischen Grenze in dem Orte Trakehnen ein königliches Gestüt an, dem feurige, schöugebaute Pferde für den Stall des Kaisers und seine Armee entstammen. Die mittlere Lage der belebten Stadt und die fruchtbare, reichbewohnte Umgebung haben dazu geführt, nicht bloß höhere Schulanstalten in der Stadt zu gründen, sondern auch das oberste Gericht des Landes (Oberlandesgericht) in den Ort zu verlegen, in dem wir die gewerbfleißigste Stadt der Provinz Ost- preußen erkannt haben. Zusammenfassung. 7. Wenden wir uns von Justerburg aus weiter zuerst dem Osteu zu, so treffen wir hier mitten in dem sandigen Gebiete doch wohlgepflegte Wiesen, Felder und Gärten an. Diese sind ein
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