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1. Das Deutsche Reich - S. 107

1900 - Leipzig : Spamer
Die wirtschaftlichen Verhältnisse. 107 Hieraus erzeugten (1886) 13 Haupt- und 20 Nebenhüttenbetriebe mit einer Belegschaft von 2617 Mann 96400 Tonnen im Werte von 22997000 Mark. Das Blei kommt in sehr verschiedenartiger Beimischung vor, so als Bleiglanz mit Silberbeimischung, oder es findet sich in Verbindung mit Kupfer-, Zink- und Antimonerzen sowie ^ mit Schwefelkies. Bleiglanz mit goldhaltigem Silber ist im Hunsrück und im Siegenschen vorhanden; Bleierze in Gemeinschaft mit Zinkblende werden im Kreise Meschede (Dörnberg) sowie bei Bensberg und Stolberg in der Rheinprovinz gewonnen: die beträchtlichste Ablagerung ist aber wohl am Bleiberge bei Kommern in der nördlichen Abdachung der Eifel zu finden, und zwar in der Triasformation: dem betreffenden Flöze wird eine Mächtigkeit von beinahe 40 m zugeschrieben. Im Unterharze finden sich im Silur Bleierze am Pfaffen- und Meiseberge (Neudorf in Anhalt); auf dem Oberharze im Devon und im Kulm des Kohlengebirges bei Goslar (Rammelsberg) und Klausthal (in acht mächtigen Zügen über das ganze gleichnamige Plateau hin). In den Distrikten des Silberbergbaues von Freiberg im Königreich Sachsen werden gleichfalls Bleierze gefunden; eine weit wichtigere Fundstätte ist jedoch das Plateau von Tarnowitz in Oberschlesien, auf welchem in dem Dolomit der Triasformation große Massen dieses Metalls ge- Wonnen werden. Nachdem hier der Bergbau seit dem Dreißigjährigen Kriege da- nieder gelegen hatte, wurde er von Friedrich d. Gr. (1784) wieder aufgenommen und hat, zugleich auf andre wertvolle Mineralien (Steinkohlen, Zink :c.) gerichtet, in- zwischen eine ganz außerordentliche Ausdehnung angenommen. Das bedeutendste Bleiland, Spanien, hat 1881 130000 Tonnen produziert, und wenn auch die Produktion in den letzten Jahren wohl noch gewachsen sein wird, so scheint es doch von den Vereinigten Staaten erreicht worden zu sein, welche 1830 noch kaum nennenswerte Erträge hatten, aber 1882—83 auf eine Produktion von 139100 Tonnen gekommen waren; England gewinnt wenig mehr als die Hälfte der deutschen Produktion, nämlich (1883) 49200 (gegen 96000) Tonnen. Für Zink, dessen genaue Kenntnis und ausgedehnte Verwendung im Dienste der Telegraphie, der Industrie, der Hauswirtschaft :c. erst der neueren Zeit angehört, ist Deutschland das erste Land der Erde, denn nicht nur bietet es nahezu die Hälfte der europäischen Produktion, sondern auch außerhalb Europas findet sich kein Produktionsgebiet von gleicher Wichtigkeit. Unter den deutschen Staaten kommt nur das Königreich Preußen in Betracht, und zwar die Rheinprovinz, Westfalen, und vor allem Schlesien. Die deutsche Produktion betrug in Preußen 1860: 48946, 1870: 54554, 1875: 68519, im ganzen Deutschen Reiche 1875: 74300 Tonnen Rohzink. In den folgenden Jahren steigerte sich die deutsche Rohzinkproduktion unausgesetzt und be- trug 1884 bereits 124300 Tonnen im Werte von 33852000 Mark. An Zinkerzen wurden gewonnen: 1872: 419500 Tonnen im Werte von 8617000 Mark. 1875: 533600 „ „ „ „ 13007 000 „ 1880: 632900 „ „ „ „ 11930000 „ 1883: 677800 ., „ „ „ 8890000 „ 1885: 680600 „ „ „ „ 7647 000 „ 1886: 705200 „ „ „ „ 7722000 „ Im Jahre 1886 gab es für die Produktion von Zinkerzen in ganz Deutschland 67 Haupt- und 47 Nebenbetriebe mit einer mittleren Belegschaft von 13663 Köpfen. Diese Ubersicht läßt mit der außerordentlich steigenden Produktion allerdings auch das erhebliche Sinken der Preise erkennen. Von der deutschen Produktion geht über die Hälfte ins Ausland: 1883 72418 Tonnen im Werte von 24334000 Mark. — An der deutschen Zinkproduktion nimmt die Tarnowitzer Gegend (Ober- schlesien) iu erster Linie Anteil, denn hier finden sich gewaltige Galmeilager, in denen dieses Erz enthalten ist. Aus denselben wurden 1883 60684 Tonnen Zink- erz zu Tage gefördert. Berühmt sind ferner die Gruben in der Nähe von Aachen, die sich nach Belgien hinein erstrecken; hier wurden 1883 53568 Tonnen gefördert. Die westfälischen Zinkgruben bei Brilon und Iserlohn ergaben 1883
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