Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 112

1900 - Leipzig : Spamer
112 Sechstes Kapitel. in das Reichsland und die bayrische Pfalz hinüberreicht; 3) das ober- schlesische auf dem Tarnowitzer Plateau, welches uach dem österreichischen und russischen Gebiete hinübergreift; 4) das niederschlesische im Walden- burgischen; 5) das Zwickauer von der Zschopan bis zur Pleißeuquelle; 6) das Kohlenbecken des Plauen scheu Gruudes bei Dresdeu. Kleinere Stein- kohlenlager finden sich bei Ibbenbüren in Westfalen, am Piesberge in Han- nover, bei Wettin in der Provinz Sachsen, auf der Südseite des Thüringer Waldes, in Bayern und Sachfen-Meiningen :c. Hierzu kommen Ablagerungen in der sogeuauuteu Wälderformation (im Wealden) in den kleinen Gebirgen zwischen Leine und Weser ?c. — Die Braunkohle findet sich besonders in zahlreichen und ergiebigen Ablagerungen an der Saale und ihren Zuflüssen (in der Provinz Sachsen und den Nachbargebieten), in der Rheinprovinz, am Westerwalds, im nördlichen Teile der oberrheinischen Tiefebene, im Gebiete der Fulda und sehr vereinzelt durch das norddeutsche Tieslaud verstreut (in Brandenburg, Schlesien jc.). Den Umfang der deutschen Kohlenfelder hat man auf 3600 engl. Quadratmeilen berechnet, während Großbritannien 9000, Neusüdwales 24000, Ostindien 35500, die Vereinigten Staaten 194000, China 200000, Spanien dagegen nur 3500, Frank- reich 1800, Belgien 900 engl. Quadratmeilen Kohlenfelder haben sollen. Sehr ver- schieden ist natürlich die Mächtigkeit. — Das rheinisch-westfälische Becken ist bis auf 35—100000 Mill. Tonnen geschätzt worden, so daß es bei der jetzigen Pro- duktiousweise noch 2—5000 Jahre reichen würde. Es lagert besonders an der Ruhr zwischen Unna und Duisburg-Ruhrort, doch reicht es auch nordwärts bis zur Lippe. Die Flöze fallen flach und in sanften Mulden und Sätteln nach Norden ein und die kleineren Reviere von Piesberg und Ibbenbüren erscheinen als Fortsetzung des großen Beckens. Mit jedem Jahre wachsen noch die Aufschlüsse nach Norden hin. Das Saarbecken hat etwa einen Flächenraum von 290000 ha und nach ungefährer Schätzung 45400 Mill. Tonnen Inhalt; dasselbe könnte also noch 17000 Jahre die jetzige Ausbeute gewähren. Die Hauptpartie findet sich zwischen Ottweiler, Saar- louis und Forbach, außerdem sind mehrere kleinere Reviere nördlich und nordöstlich davon vorhanden. Der Abbau ist durch die gestörten Lagerungsverhältnisse, durch Grubenbrände jc. erschwert, doch die Kohle sehr gut; sie beherrscht Südwestdeutsch- land und findet starken Export (nach Frankreich, der Schweiz :e.). Das ober- schlesische Becken hat, soweit es preußisch ist, eine Ausdehnung von ungefähr acht deutschen Quadratmeilen und ist in der Mitte der siebziger Jahre bis zu einer Tiefe von 630 m. auf etwa 1000 Mill. Tonnen geschätzt worden, wozu in einer jetzt nicht als abbaufähig geltenden Tiefe etwa noch weitere 4000 Mill. Tonnen kommen. Die Hauptpartie findet sich von Neu-Beruu, Myslowitz, Tarnowitz an der polnischen Grenze bis Gleiwitz und Kieferstädtel im Westen; dazu kommen mehrere kleinere Reviere fnikolai-Czuchow, Niedobschütz-Loslau :e.). Die Lagerungsverhältniffe sind sehr günstige, die Produktionskosten gering, die Kohle gut und billig; die Flöze haben eine Mächtigkeit von 3—4m. Das niederschlesische Becken läßt sich zwar keineswegs an Bedeutung mit dem oberschlesischen vergleichen, doch bietet es gleich- falls eine ziemlich reiche Produktion, wenngleich die Schwierigkeit der Gewinnung groß und daher der Preis hoch ist. — Die beiden Becken des Königreichs Sachsen nehmen eine Fläche von 16000 ha ein. Dieselben bilden den Haupthebel der sächsischen Industrie, versorgen jedoch auch einen Teil Süddeutschlands. Die kleinen Reviere in Süddeutschland: St. Bilt, Berghaupten, Erbendorf und Stockheim können das Bedürfnis ihrer Gegend nicht decken und sind überhaupt unbedeutend; ebenso haben die kleinen Reviere in Thüringen (Ilfeld, Manebach, Kammerberg) keine allgemeinere Bedeutung. — Die Kohle der sekundären Periode der Wealdenformation hat an einzelnen Teilen der Wesergebirge eine allmähliche Bedeutung gewonnen; sie wird am Deister, Süntel und Osterwald und am Steinhuder See abgebaut, ist vortrefflich und für Hannover von Bedeutung. — Die Braunkohle (Kohle der tertiären Periode) hat in ihren Ablagerungen am Fuße der Alpen (bei Miesbach, Tölz, Pensberg,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer