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1. Das Deutsche Reich - S. 291

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 291 zogen wird; nordöstlich von diesen bedeutenden Gebirgsmassen findet sich nach dem Oderstrome zu Berg- und Hügelland und weiterhin meist flaches, ebenes Land (die niederfchlesifche Bucht); der Südosten enthält die oberschlesische Platte. In den Sudeten bildet das Riesengebirge den Hauptstock; seine Kammhöhe reicht bis zu 1300 m; auf dem Kamme erheben sich die Schneekoppe (1605 m), das Hohe Rad (1514 m), die große Sturmhaube, der Reifträger zc. Im Nordwesten schließen sich an das Riesengebirge die Jserkämme an mit der Tafelfichte (1155m), dann tdciter gegen Westen das Lausitzer Gebirge mit dem Jeschkenberge (1015m). Im Südosten wird das Riesengebirge von dem plateauartigen Waldenburger Gebirge begrenzt, an das sich der Glatzer Gebirgskessel schließt, der gegen Nordosten von dem Eulengebirge und dem Reichensteiner Gebirge, im Süd- osten von dem Glatzer Schneeberge (1424 m) und im Südwesten von dem Habelschwerdter, dem Heuscheuer- und dem Adersbacher Felsengebirge begrenzt wird. Parallel mit dem zuletzt erwähnten Südwestrande laufen die Böhmischen Kämme, die in der Nähe des Passes von Reinerz mit ihm in der Hohen Mense (1083 m) verwachsen. Die eigentlichen Sudeten (das Mäh- rische Gesenke) berühren das preußische Schlesien nicht, dagegen sind den soeben berührten Gebirgen als vereinzelte, aus der Ebene sich erhebende Bergmassen vor- gelagert: die Strehlener Berge (mit dem Rummelsberge, 400 m), das Zobten- gebirge (718m), die Striegauer Berge (337 m), der Gröditzberg bei Hainau (407 m) und die Landskrone bei Görlitz (429 m). Das rechte Oderufer wird bis zur unteren Bartsch hin von einem Rücken begleitet, welcher die Fortsetzung der oberschlesischen Platte bildet und in dem Annaberge 400, in dem Trebnitzer Katzen- gebirge 311 m hoch steigt. An der Bartschmündung findet der Rücken auf dem linken Oderufer seine Fortsetzung und durchzieht in nordwestlicher Richtung die Gegend von Pöllwitz bis über Grünberg hinaus. — Der Sudetenzug besteht größten- teils aus Urgestein, und zwar das Riesengebirge aus Granit, das Eulengebirge und die Berge der Grafschaft Glatz aus Gneis und kristallinischen Schiefern; das Heu- scheuer- und Adersbacher Gebirge freilich aus Quadersandstein; daneben treten Grün- stein, Serpentin :e. auf. Eine große Entwicklung hat aber auch das Steinkohlen- gebirge (um Waldenburg und Neurode) mit den dieser Periode eigentümlichen Eruptionsgesteinen (Porphyr und Melaphyr). Nordwärts von dem eigentlichen Gebirge zeigt die Provinz gleichfalls Steinkohlenformation in ausgezeichneter Ent- Wickelung (Oberschlesien), von dem Triasgestein besonders Muschelkalk, vielfach mit wertvollen Einlagerungen von Galmei-, Blei- und Eisenerzen. Die Muschelkalk- schichten werden gegen Nordosten von Juraschichten umgeben, welche teilweise Eisen- lager enthalten. — Im Flach- und Hügellande findet sich die Tertiärperiode mit zahlreichen Braunkohlen- und Gipsablagerungen vertreten; hier treten bisweilen auch jüngere Eruptivgesteine, wie Basalt, auf. Die Provinz besitzt eine gute Bewässerung. Der Hauptstrom derselben ist die Oder, welche sie fast in der Mitte durchströmt und, abgesehen von dem Bober, der Lausitzer Neiße und der Warthe, alle bedeutenden Nebenflüffe während ihres Laufes durch die Provinz aufnimmt. Nur wenige der letzteren sind freilich schiff- oder flößbar. Auch die Gewässer des Elbstromes greifen in die Provinz ein; die Weichsel fließt an der Grenze. Kanäle fehlen fast ganz. Kleine Landseen sind vielfach vorhanden, am meisten im Gebiete der Bartsch (zwischen Militsch und Trachenberge Mineralquellen finden sich zahlreich im Gebirgs- und Hügellande, unter ihnen mehrere von bedeutendem Rufe. Der Oderstrom durchzieht die Provinz in einer Länge von 461 km und ist von Ratibor aus für ganz flache Fahrzeuge schiffbar. Von den Elbgewässern kommen die Jser (an der Grenze), die Spree und die Schwarze Elster in Betracht; die Weichsel und deren Nebenfluß Przemsza mit der Briuitza bilden die Grenze der Provinz gegen das österreichische und russische Gebiet im Südosten. — An Kanälen sind zu erwähnen: der Klodnitzkanal (45 km), anfangs unterirdisch bis Zabrze, in die Oder mündend bei Kosel (wichtig zur Beförderung der Berg- und Hüttenbauprodukte) und 19"-
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