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1. Das Deutsche Reich - S. 351

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 351 Königs Jakob I. und nächster protestantischer Verwandter der Königin Anna 1714 König von England. Die früheren Stifter Bremen und Verden, welche im West- Mischen Frieden Schweden zugefallen waren, wurden von Hannover durch den nordischen Krieg gewonnen. Die Verbindung mit England verwickelte Hannover in den österreichischen Erbfolgekrieg (1741—47), in den Siebenjährigen (1756—63) und in die napoleonischen Kriege, wodurch vielfache Verwüstung des Landes herbei- geführt und bewirkt wurde, daß 1803 — 5 und (nach vorübergehender Besetzung durch Preußen) von 1807—14 die Franzosen das Land beherrschten (der südlichste Teil, Grubenhagen, Göttingen und Osnabrück, gehörte zum Königreiche Westfalen, der nördliche wurde von Napoleon felbst beherrscht). Nach dem Befreiungskriege erhielt das nunmehrige Königreich Hannover von Preußen Ostfriesland, und erwarb ferner Meppen, Lingen und das nördliche Eichsfeld. Onfriesland hatte seit dem Aussterben des fürstlichen Hauses Cirksena (1744) einen Bestandteil des Königreichs Preußeu gebildet. Die Nichte des letzten gemeinsamen Königs Wilhelm Iv., Viktoria, war zwar in England, nicht aber in Hannover, wo nach dem salischen Gesetz nur männliche Erben zulässig sind, erbberechtigt, - daher hier ein jüngerer Bruder Wil- Helms, der Herzog Ernst August von Cumberland, folgte. Dessen Sohn, Georg V., wurde, da er auf der Seite Österreichs stand, infolge des Krieges von 1866 ent- thront und sein Land preußische Provinz (Einverleibungsgesetz vom 20. Sept. 1866). Der größere Teil der Provinz gehört.dem Flachlande, der kleinere dem Gebirgslande an. In dem letzteren erheben sich Teile des Oberharzes und seiner westlichen und nördlichen Norberge, Teile der Wesergebirge sowie der zwischen dem Harze und den Wesergebirgen liegenden Erhebungen. Das Flachland gehört zu der nordwestdeutschen Tiefebene und besteht in seinen süd- lichen Teilen aus Geestland, welches wiederum in Moorland und Sandgeest zerfällt, und an der Nordseeküste sowie in der Nähe der größeren Flüsse aus fruchtbaren Marschen. Hiernach findet sich ein großer Unterschied in der Er- tragsfähigkeit des Bodens; derselbe schwankt zwischen Unfruchtbarkeit und außerordentlicher Ergiebigkeit, so jedoch, daß der frnchtbare Teil etwa nur 25 Proz. des ganzen Gebietes ausmacht. Das Gebirgsland beträgt etwa 7681, das Flachland 30800 qkm. Das Ge- birgsland findet sich namentlich in dem Bezirke Hildesheim und enthält 1) von dem Oberharze bedeutende Teile, welche größtenteils aus Devon- und Silurschichten (Grauwackengebirgel bestehen. Tic höchsten Harzgipfel der Provinz sind der Königs- berg (999 m), der Bruchberg (918 m), der Rehberg (881m), das Brockenfeld (949 m hoch). Zwischen Harz und Weser erstreckt sich eine Anzahl von Höhenzügen, welche vorherrschend der Trias und Kreideformation angehören. Zu denselben rechnen der Göttinger Wald (mit den beiden Gleichen), der Solling (mit dem Moosberge, 515 m), der Hils und Ith, der Sackwald und die Sieben Berge, der Osterwald, Süntel und Deister und noch nördlicher die Lindener und Loccumer Berge. Den südlichen Teil des Bezirks Osnabrück erreichen die nordwestlichsten Ausläufer des Teutoburger- Waldes und der Weserkette. — Das nördlich und nordwestlich von diesen Gebirgen gelegene Tiefland wird hauptsächlich nur durch die letzte Abteilung des sogenannten südlichen Landrückens, nämlich die Luneburger Heide, durchzogen, welche sich an das Plateau der Altmark anschließt, von Südosten nach Nordwesten als dürrer Rücken (Sandgeest) streicht und eine Höhe von 168 m erreicht. Gegen Norden fällt sie zu den vorgelagerten Mooren ziemlich steil ab (Quellen der Oste, Este, Seve, Wümme, Böhme und Luhe), und hier liegen auch die Lüneburger Kalkberge; gegen Süden dagegen senkt sie sich sehr allmählich zur Miller. In der nordöstlichen Senkung zur Elbe hin finden sich fruchtbare Äcker und große Wälder «mit den Jagdgebieten der Göhrde), in der Abdachung zur Aller hin dagegen zahlreiche Moore. — Von dem eigentlichen Tieflande ist ein großer Teil Moorland, von dem in der Elbgegend zwischen Winsen a. d Luhe, Harburg, Buxtehude und Hornburg, ferner zwischen den Marschen der Lste und Elbe sowie im Amte Olterndorf größere Striche vor- kommen; ebenso an der Ilnterweser bei Bremervörde und im Amte Lilienthal, in den Kreisen Gishorn, Celle, Verden, Rothenburg, im Landkreise Hannover und (links
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