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1. Das Deutsche Reich - S. 376

1900 - Leipzig : Spamer
37ü Erstes Kapitel. dem Teutoburger Walde und die Quellgegeud der Ems und Lippe dem Tief- laude an; im Bezirke Münster hingegen finden sich nur die nordwestlichsten Ausläufer des Tentobnrgerwaldes am nördlichen Rande, während der aller- größte Teil desselben vou der großen Müusterschen Tieflaudsbucht ausgefüllt wird, welche sich zwischen den Teutoburgerwald und die uördlichsteu Erhebungen des rheinisch-westfälischen Gebirgssystems einschiebt und westwärts bis iu die Quellgegend der Ems und Lippe (Bezirk Minden) reicht. Der nördlichste Gebirgsteil des Bezirks Arnsberg gehört der Steinkohlenformation an. Der Bezirk Arnsberg zählt geognostisch zu der devonischen Formation; in seinem Süden findet sich Basalt, in der Mitte Porphyr und am nördlichen Rande auch (Labrador-) Grünstein. Der nördliche Abfall dieses Gebirgslandes enthält westlich, etwa von Unna an, flözreiches Steinkohlengebirge (mit einer großen Zahl bau- würdiger Flöze), östlich hingegen flözleeren Sandstein. Dieses Steinkohlengebirge, wird unmittelbar von mächtigen Kreidebildungen überlagert, welche sich, ostwärts ziehend, zu einem selbständigen Bergrücken, dem Haarstrang, entwickeln; derselbe endet in der Hochfläche von Paderborn mit dem Sindfeld, welches sich mit dem Eggegebirge verbindet. Dieses hat erst eine südnördliche Richtung und bildet dann den nordwestlich ziehenden Teutoburgerwald, welcher an der Ems (bei Rheine) endet und besonders der Mnschelkalksormation angehört. Die große Münstersche Tief- landsbucht öffnet sich gegen Nordwesten ziemlich weit; sie ist mit zahlreichen Hügel- gruppen von höchstens 130 — 160 m Höhe (Kreideformation) besetzt und enthält in ihren tieferen Teilen überwiegend diluviale und alluviale Schichten; nur an der holländischen Grenze treten vereinzelt auch tertiäre sowie ältere Bildungen (Wälder- thon und ältere Kreide) auf. Der um den nordwestlichsten Ausläufer des Teuto- burgerwaldes gelagerte Kreis Tecklenburg enthält außer andern Formationen (Jura, Trias k.) namentlich flözreiche Steinkohlengebirge, wenngleich in geringer Entwicke- lung. Der östlich von dem Eggegebirge gelegene Teil des Bezirks Minden enthält ein Hügelland, das geognostisch "vorzugsweise der Trias (im Süden) und dem unteren Jura (im Rordwesteii) angehört. In dem Wiehengebirge erscheinen die Schichten des mittleren und oberen Jura. Die uördlich von dem letzterwähnten Zuge gelegenen Landstriche bestehen vorzugsweise aus diluvialen und alluvialen Bildungen^ nur ver- einzelte niedrige Höhen aus älterem Gebirge (Wälderthon, Kreide ?e.). — Unter den Gebirgsmassen des Bezirks Arnsberg seien noch besonders das Rothaargebirge mit dem quellenreichen Ederkopf, das Plateau von Winterberg mit dem Kahlen Asten- berg (842 in hoch, dem höchsten Berge der Provinz), das Sauerland mit dem Ebbe- gebirge, dem Arnsberger Wald und dem Lennegebirge hervorgehoben. Die Provinz ist eine der ertragsreichsten des preußischen Staates, denn sie wird an Fruchtbarkeit uur durch die Provinzen Sachsen, Rheinland und Schlesien übertroffen; im ganzen steht der Bezirk Münster etwas hinter den Bezirken Minden und Arnsberg zurück. Auch an unterirdischen Bodenschätzen ist Westfalen sehr reich, und zwar sowohl an Erzen als auch an Steinkoblen; dazu kommen auch nützliche Gesteine. In dem Bezirke Münster sind vorhanden: an reinem und mit Lehm gemischtem Sandboden 66,8 Proz., an Lehmboden 29,7 Proz., an Moorboden 9,* Proz.; in dem Bezirke Minden an reinem oder lehmigem Sandboden nnr 41,4, an Lehmboden da- gegen 55, und an Moorboden nur 3,5 Proz.; in dem Bezirke Arnsberg stehen dem sast ausschließlichen Lehmboden nnr 6,„ Proz. Sandboden gegenüber. In dem zuletzt erwähnten Bezirke steht der Hellweg, ein Strich zwischen Bochum und Dortmund, obenan, ebenso die Soester Börde; im Bezirke Minden find sandige und snmpsige Striche von geringem Werte namentlich in den Quellgegenden der Ems und Lippe vorhanden (die „Sennen", magere Heiden); natürlich wird die sonst so hervorragende Ertragsfähigkeit des Bezirks Arnsberg vielfach auch durch die ungünstigen klima- tischen Verhältnisse der Gebirgsgegenden beeinträchtigt. Im Jahre 1883 hatte die Provinz an Acker- und „Gartenland sowie Weinbergen 853527, an Wiesen 156849, an Weiden, Hutungen, Öd- und Unland 350223, an Forsten und Holznngen 566144,
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