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1. Das Deutsche Reich - S. 455

1900 - Leipzig : Spamer
Die übrigen Staaten in Mittel- und Norddeutschland. 455 quelleu ist kein Mangel, daher fehlt es auch nicht an Badeorten (Elster, Wolkenstein, Schandau. Augustusbad, Liegau, Wiesenbad, Schmeckwitz bei Kamenz, Tharandt, Lansigk, Berggießhübel iq. Trotz seiner gebirgigen Beschaffenheit ist der Boden des Königreiches doch ziemlich fruchtbar, besonders in den mittleren Gegenden, am wenigsten in den gebirgigen Gegenden des Südens und in dem nördlichen Flachlande. Am besten ist der Boden des Hügellandes zwischen Pirna, Meißen, Grimma und Krimmitschau (150—200 m hoch), am schlechtesten der des Erzgebirges und die Sandgegend an der preußischen Grenze. Von den 14993 qkm des Königreiches sind (1883) 832240 lia Acker-, Garten- und Weinland, 174122 ba Wiesen, 14668 ha Weiden, Hutuugeu und Ödland, 409120 ba Forsten und Holzungen und 62341 ba Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer. Am stärksten (mit 55,, Proz.) sind Äcker-, Garten- und Weinland vertreten; der Waldstand (27,4 Proz.) übersteigt den Durchschnitt des Reiches. Das Klima wird dadurch ungünstig beeinflußt, daß das Land seine offene Seite dem kälteren Norden zuwendet und gegen den wärmeren Süden durch hohe Gebirge abgeschlossen wird. Im Erzgebirge waltet ein strenger Winter über sieben Monate lang auf den Höhen und Bergen, dagegen findet sich in einzelnen geschützteren Gegenden ein ziemlich mildes Klima. Als mildeste Orte erscheinen Pegau (südlich von Leipzig) und Dresden (mittlere Jahrestemperatur 9° C.), dagegen bringen es Leipzig nur auf etwas über 8, Zwickau auf 8, Bautzen auf 7—8, die Orte im Erzgebirge nur auf etwa 4" 0. Die Niederschläge betragen in Dresden, Zwickau, Leipzig durchschnittlich nur 600—600 mm, dagegen in Oberwiesenthal (Erzgebirge) 800—900 mm im Jahre. Die Bevölkerung Sachsens ist, bis auf einen geringen Bruchteil von Ausländern und eine ebenfalls nnr geringe Anzahl von Wenden, deutschen Stammes mit einem eigentümlichen (dem oberfächfifchen) Dialekte. Der aller- größte Teil derselben bekennt sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Die Einwohnerschaft des Landes betrug Ende 1885 3182003 Köpfe (212,2 auf 1 qkm); davon waren etwa 88000 Katholiken, 10000 Reformierte und Angehörige andrer Glaubensgesellschaften (Deutsch-Katholiken, Anglikaner, Griechische Katho- liken :c.)f 7755 Juden und 3076000 evangelisch - lutherisch. Wenden wohnen am meisten in der Kreishauptmannschaft Bautzen (etwas über 50000). In der Beschäftigung der Bevölkerung stehen Handel, Bergbau und Industrie obenan, demnächst folgen Landwirtschaft und Garteubau. Am 5. Juni 1882 wurden gezählt in der Landwirtschaft: 602378 Zugehörige, darunter 292388 Erwerbstätige; in der Industrie, einschließlich Bergbau und Bau- wesen: 1695895 Zugehörige, darunter 724513 Erwerbsthätige; im Handel und Ver- kehr (einschließlich Gast- und Schankwirtschaft) 360675 Zugehörige, darunter 130894 Erwerbsthätige. Der Bergbau Sachsens ist zunächst großartig in der Produktion von Eisenerzen, welche eine entsprechende Zahl von Hüttenwerken beschäftigen; nicht unbedeutend ist ferner die Gewinnung von Silber- und Bleierzen, sowie von Steinkohlen und Braunkohlen, andre Mineralien stehen zurück. Gewonnen wurden 1880/86 durchschnittlich 27 000 Tonnen Eisenerze, 4000 Tonnen Bleierze, 190 Tonnen Zinn-, 140 Tonnen Kobalt-, 75 Tonnen Wismut- erze. In den Hütten wurden erzeugt 1880/86 durchschnittlich im Jahre 10000 Tonnen Roheisen, 6200 Tonnen Blei, 5 — 6 Tonnen Silber, 79 Tonnen Zinn, 50 Tonnen Wismuth, dazu größere Mengen von Schwefelsäure und Kupfervitriol und kleinere Mengen von Nickel, Blaufarbenprodukten und Arsenik. Die Produktion an Steinkohlen betrug 1880/86 etwa 4 Mill. Tonnen jährlich; die an Braunkohlen durchschnittlich 650000 Tonnen jährlich. Die Eisenerze werden auf sechs Werken nüt Hochöfen, in etwa 110 Gießereien, sieben Eisenfrisch- und Streckwerken, in elf
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