Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 494

1900 - Leipzig : Spamer
491 Zweites Kapitel. doch trat nach dessen Tode eine neue Teilung ein (Altenburger Vertrag); durch dieselbe entstand auch eine altenbnrgische Linie. Nach Erlöschen derselben (1672) wurde dieses Gebiet mit Sachsen-Gotha verbunden und nach dem Aus- sterben der dortigen Fürsten (1825) übernahm Herzog Friedrich von Hildburg- hausen an Stelle seiner bisherigen Besitzungen das jetzige Gebiet des Herzogtums. Nachdem schon unter den Enkeln Johann Friedrichs sich eine altenbnrgische Linie gebildet hatte, aber wieder ausgestorben war, entstand durch den Vertrag von Altenburg (1610) aufs neue eine solche. Im Jahre 1672 erbte Ernst der Fromme, Sohn Johanns von Weimar, das Land, welches hinfort Gotha und Altenburg um- faßte und sich später durch Eisenberg, Ronneburg, Roda, Kamburg und Sulza ver- größerte. Der letzte Herzog von Gotha-Altenbnrg war Friedrich Iv. (gest. 1825). Die vorhandenen Erben (Weimar, Koburg, Meiningen und Hildburghausen) ver- ständigten, sich dahin, daß sür den bisherigen Herzog Friedrich von Hildburghausen die fünf Ämter Altenburg, Ronneburg, Eifenberg, Roda und Orlamünde zu einem Herzogtum zusammengelegt wurden, welches den Namen Herzogtum Sachsen-Alten- bürg erhielt, wofür derselbe auf sein bisheriges Land verzichtete. Dieser Fürst gab seinem Lande am 29. April 1831 eine Verfassung und trat am 1. Jan. 1834 dem Zollverein bei. Sein Nachfolger Joseph löste die Frondienste ab und begann die Regulierung des Grundsteuer- und Hypothekenwesens. Durch die revolutionäre Be- wegung von 1848 wurde er zur Abdankung gezwungen; ihm folgte sein Bruder Georg, dessen Sohn Georg (seit 1853) die Wohlfahrt des Landes vielfach gefördert hat und dem Norddeutschen Bunde, bez. Deutschen Reiche beigetreten ist. Seit 1871 gehören 2/s des Dominialvermögens dem Herzoge, 1/a dem Lande; dafür hat der Herzog auf eine Zivilliste verzichtet. Der Ostkreis besteht aus einem wellenförmigen, nach Westen etwas an- steigenden Gebiete, in welchem man die letzten Ausläufer des sächsischen Erz- gebirges erkennen kann; der Westkreis enthält einen Teil des Saalethales und das nördliche Stück des sogenannten Osterlandes, einer ziemlich bergigen Land- schast, welche sich gegen Nordwesten an das Elstergebirge anschließt. Der Untergrund des Ostkreises wird von Porphyr, Thonschiefer oder Bunt- sandstein, hin und wieder auch von Grauwacke und Grünstein gebildet, die nicht selten zu Tage treten. Auf dem Buntsandstein lagert im nördlichen Distrikt des Ostkreises Braunkohle von gewaltiger Mächtigkeit; in der Altenbnrger Gegend findet sich auch Zechstein, der vorzüglichen Ätzkulk liefert. Der bezeichnete Untergrund ist von mächtigen Lehmschichten bedeckt, die einen fruchtbaren Ackerboden bilden. Der höchste Punkt des Ostkrcises ist 372 in hoch (bei Ronneburg». In dem bergigen West- kreise findet sich gegen Osten Kies- und Sandboden, im Westen vorherrschend Gips- und Kalkstein, sowie roter, eisenschüssiger Sandstein. Im ganzen ist hier die Frucht- barkeit nicht bedeutend; der höchste Punkt ist nordwestlich von Orlamünde (beim Rittergute Spaal, 513 m). Bewässert wird das Land von der Saale und deren Zuflüssen. Im Ostkreise fließt die Pleiße mit der Wiera und Sprotta, sowie die Schnauder, ein Zufluß der Weißen Elster; im Westkreis findet sich die Saale, welche die Orla aufnimmt, die Roda und Wethau, auf ganz kurze Strecke (an der Grenze) auch die Weiße Elster. Größere Teiche sind im Oftkreise vorhanden; im Westkreise befindet sich ein See bei Hainspitz. Bereits ist angedeutet worden, daß der Boden des Ostkreises sehr fruchtbar, der des Westkreises dagegen weniger ergiebig ist; in jenem wird daher ein sehr erheblicher Ackerbau betrieben, während iu diesem ausgedehnte Wälder vor- handen sind. Im Jahre 1883 nahmen ein: Acker-, Garten- und Weinland 77361, Wiesen 11119, Weiden, Hutungen, Öd- und Unland 3173, Forsten und Holzungen 36652, Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer 1011 ha. Sehr bedeutend ist sonach das Ackerland (58,B Proz. gegen 18,7 des Reiches), auch der Waldstand ist etwas höher
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer