Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 498

1900 - Leipzig : Spamer
498 Zweites Kapitel. Felsen an der Saale das Schloß Weißenburg (vgl. Weißen in Sachsen-Meiningen). — Hummelshain, Dorf; Jagdschloß des Herzogs mit großem Tiergarten und Landesbaumschule. — Beim Dorfe Trockenborn das Jagdschloß „Fröhliche Wieder- kunft" (Zusammentreffen Johann Friedrichs des Großmütigen mit den Seinigen nach langer Gefangenschaft, 1552). Iv. Aas Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha besteht aus zwei Hauptgebieten, dem Herzogtum Koburg, welches zwischen 59° 9' bis 50° 24' nördl. Br. und 10v 25' bis 11° 25' östl. L. v. Gr., sowie dem Herzogtum Gotha, welches zwischen 50° 38' bis 51u 8' nördl. Br. und 19° 29' bis 11° 5' östl. L. V.gr, liegt; hierzu kommen neun Exklaven (drei zu Koburg, sechs zu Gotha). Die beiden Herzogtümer werden durch preußisches und meiningisches Gebiet getrennt; Koburg von Bayern und Sachsen-Meiningen, Gotha von der preußischen Provinz Sachsen, dem preußischen Kreise Schmalkalden, Sachsen-Weimar und Mei- ningen, sowie den schwarzburgischeu Oberherrschaften umgeben. Das Land hat außer den sieben Stadtbezirken noch vier Landratsämter. Jedes Herzogtum hat seine gleichnamige Hauptstadt. Das Herzogtum Sachsen-Gotha entstand, als die Söhne des Herzogs Johann von Weimar, Wilhelm, Albrecht und Ernst, ihr Erbe teilten (Vertrag von Altenburg, 1649). Damals erhielt Ernst der Fromme Gotha, Wilhelm Weimar und Albrecht Eisenach, während Koburg dem altenburgischen Fürsten- hause zufiel, von welchem damals Johanns Neffen (Johann Philipp und Friedrich Wilhelm Ii. herrschten. Gotha gewann außer Eisenacher Gebiet später (1672) namentlich einen großen Teil von Altenburg. Nach dem Tode Ernst des Frommen teilten sich seine sieben Söhne das Erbe (1689), wobei sich auch wieder eine Gothaer und eine Koburger Linie bildete. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden durch Wiederaussterben andrer Linien die Linien Sachsen-Koburg-Saalfeld und Sachsen-Gotha-Altenburg. Beim Aus- sterben der Gotha-Altenburger Linie kam der größte Teil von Gotha an die Linie Kobnrg-Saalfeld, welche freilich dafür Saalfeld und einige andre Gebiete an Meiningen abtrat. Nach dem Tode seines Bruders Albrecht (1644) gewann Ernst der Fromme das Heldburgische Gebiet, wozu 1660 die henncbergischen Ämter Wasungen, Frauen- breitungen und Sand kamen. 1672 erhielt Ernst der Fromme aus der alten- burgischen Erbschaft den größten Teil des Fürstentums Altenburg, Eisenberg, Saalfeld, Koburg, Hildburghaufen, Meiningen und Römhild. Die sieben Söhne Ernst des Frommen bildeten 1680 die Linien Koburg, Meiningen, Römhild, Eisenberg, Hild- burghausen, Saalfeld und Gotha. Das Koburger Land erhielt Albrecht, das Gothaer Friedrich. 1699 starb die Koburger, 1707 die Eifenberger, 1710 die Römhilder Linie aus, worauf Koburg zu Saalfeld kam und auch Gotha vergrößert wurde, die erstere Linie nannte sich nun Sachsen-Koburg-Saalfeld, die zweite Gotha-Altenburg. Das letztere hatte im 18. Jahrhundert unter großer Schuldenlast zu leiden, die aber unter Herzog Ernst Ii. (1772 — 1804) glücklich beseitigt wurde. 1825 starb mit Friedrich Iv. das Gothaer Haus aus. Noch mißlicher waren inzwischen die Ver- Hältnisse in Kobnrg-Saalfeld gewesen. Seit 1729 hatten die Brüder Christian Ernst (Residenz Saalfeld) und Franz Jofias (Residenz Koburg) gemeinsam regiert, doch war nach des erfteren Tode (1745) durch den letzteren das Erstgeburtsrecht eingeführt worden. Unter Franz Jofias (bis 1764) und Ernst Friedrich (bis 1800) waren die Schulden derartig gewachsen, daß eine kaiserliche Debit-Administration eingesetzt wurde, welche die Finanzen ordnete, wobei jedoch das hartbedrückte Volk einen Auf-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer