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1. Das Deutsche Reich - S. 499

1900 - Leipzig : Spamer
Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. 499 stand machte (durch Kursachsen unterdrückt). Nach dem Tode des Herzogs Franz Friedrick, Anton (Dezember 1806) stand Koburg-Saalseld, da der Erbprinz Ernst im russischen Heere diente, bis zum Tilsiter Frieden unter französischer Verwaltung. Nach dem Aussterben der Linie Gotha-Altenburg erhielt Koburg den größten Teil von Gotha, trat dagegen das Fürstentum Saalfeld, das Amt Themar und die auf dem linken Ufer der Steinach gelegenen koburgischeu Ortschaften an Meiningen ab. Seitdem heißt das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha, doch behielten beide Herzog- tümer zunächst eine gesonderte Verwaltung, erst durch das Staatsgrundgesetz vom 14. Juni 1852 sind beide Gebiete in gewisser Beziehung zu einem Staatsganzen vereinigt worden. Das Land Koburg ist von zwei Hügelreihen durchzogen, welche zu dein nördlichen Teile des fränkischen Terrassenlandes und dem großen Triasgebiete gehören; für Gotha kommen der Thüringer Wald, das thüringische Hochland sowie ein Teil der fruchtbaren Niederung des Unstrutgebietes in Betracht. Bedeutendere Berge Koburgs sind: der Spitzberg (477 m), die hohe Tanne (516 m), die Beste Koburg (465 m), der Fuchsberg (450 m), der Hohenstein (406 m). Im Nordwesten des Herzogtums besteht der Untergrund des Bodens hauptsächlich aus Buntsandstein, der vielfach von Muschelkalk überlagert ist, der übrige Teil des Landes enthält vorzugsweise Kenper, aus welchem Liasschichteu hervortreten. Das Herzogtum Gotha trägt in seinem Anteile am Thüringer Walde die höchsten Gipfel desselben, nämlich den Beerberg (984 m), den Schneekopf (987 m), den Jnselsberg (914 m), die Schmücke (911 m). Im thüringischen Hochlande treten hervor: der Krähnberg (447 m), der Seeberg (411m), der Hörselberg (483 m), die Wachsenburg, eine der drei Gleichen (414 m), die Fahnersche Höhe (411 m). Das Gestein des Thüringer Waldes wird hier gebildet aus Rotliegendem, Granit, Glimmerschiefer, Grünstein, Melaphyr und Porphyr, das der übrigen Gegend des Herzogtums Gotha aus Flözkalk, Mergel und Sandstein. Das Herzogtum Coburg gehört zum Main-, das Herzogtum Gotha zum Elb- und Wesergebiete. Die Hauptwasserader Koburgs ist die Jtz, welche im Lande die Effelder, die Röder und Lauter aufnimm: und sich im Königreiche Bayern in den Main ergießt; ferner sind die Mainflüßchen Rodach und Steinach, der Biberbach und die Nassach (Exklave Königsberg) zu erwähnen. Im Herzogtum Gotha gehören die Unstrut (nur im nordöstlichen Grenzgebiete) und Gera mit Apfelstedt zum Elbgebiete, die Werra (in der Exklave Nazza) und deren Nebenfluß Hörsel mit den Zuflüssen Nesse, Leina, Laucha, Emfe und Erbstrom zum Wesergebiete. Merkwürdig und von lokaler Be- deutung ist der Leinakanal, welcher Gotha mit Wasser versorgt (Anlage des Land- grasen Balthasar vom Jahre 1369). Der Boden beider Herzogtünier ist, abgesehen von den eigentlichen Ge- birgsgegenden, für den Ackerbau geeignet, in den tieferen Strichen vielfach sogar sehr fruchtbar; die Gebirgsgegenden sind ziemlich waldreich oder mit guten Gebirgswiesen versehen. An mineralischen Schätzen sind Salz, Braunstein und etwas Steinkohle vorhanden. Über die Bodenbenutzung ergaben die Aufnahmen von 1883 folgende Zahlen: an Acker-, Garten- und Weinland 104846 ha, an Wiesen 19401 ha, an Weiden, Hutuugen, Od- und Unland 4682 ha, an Forsten und Holzungen 58733 ha, an Haus- und Hofräumen, Wegen, Gewässern 2c. 7989 ha. Eine bemerkenswerte Höhe haben sonach das Ackerland ic. (53,6 Proz.) und die Forsten (30 Proz.). Die letzteren bestehen zum größeren Teil aus Nadel- (72,7 Proz.), zum kleineren aus Laubholz (27,3 Proz.). Uberwiegend ist Kronen- und Staatsforst, dessen Bestand 37855 ha (64,4 Proz.) beträgt, wogegen nur 10522 ha Privat-, 6403 ha Gemeinde-, 220 ha Stiftungs- und 3733 ha Genossenschaftsforsten vorhanden sind. — Ein ergiebiges Steinsalzlager findet sich bei Ausleben (in der Nähe von Gotha), Braunstein bei Elgersburg und Friedrichroda und etwas Steinkohle bei Manebach (in der Nähe von Ilmenau). 32*
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